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Scheibenrisse des 16. und 17. Jahrhunderts aus der Staatlichen Kunsthalle Karlsruhe

Antragstellerin Dr. Ariane Mensger-Patyk
Fachliche Zuordnung Kunstgeschichte
Förderung Förderung von 2006 bis 2010
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 22053536
 
Zu den ältesten Beständen des Kupferstichkabinetts der Staatlichen Kunsthalle Karlsruhe zählt ein Konvolut an Entwurfszeichnungen für Kabinettscheiben (so genannte ¿Scheibenrisse ) aus dem 16. und 17. Jahrhundert. Bei den rund 1000 Blättern handelt es sich überwiegend um lavierte Federzeichnungen. Sie stammen von verschiedenen Künstlern wie Christoph Murer (1558-1614), Daniel Lindtmayer (1552-1607), Friedrich Brentel (1580-1651) u. a., die im oberrheinischen Gebiet tätig waren. Die Gattung der Scheibenrisse steht in Zusammenhang mit dem Brauch der ¿Scheibenschenkung , d.h. der Stiftung eines kleinformatigen Glasbildes für öffentliche oder private Repräsentationsräume. Das zentrale Motiv einer solchen ¿Kabinettscheibe und damit auch des Scheibenrisses ist das Stifterwappen, welches in eine architektonische Rahmung eingefügt ist und von figürlichen Szenen begleitet wird. Die hohe Nachfrage an Scheibenstiftungen durch Institutionen, Amts- und Privatpersonen führte zwischen 1550 und 1650 vor allem in Süddeutschland, in der Schweiz und am Oberrhein zu einer wahren Blüte im Glasmaler- und Glasreißergewerbe. Bisher sind lediglich einzelne Zeichnungen aus der Karlsruher Scheibenriss-Sammlung bearbeitet und veröffentlicht. Ziel des auf zwei Jahre angelegten Projektes ist, das umfangreiche Material erstmals in seiner Gesamtheit Scheibenrisse des 16. und 17. Jahrhunderts aus der Staatlichen Kunsthalle Karlsruhe wissenschaftlich zu bearbeiten. Bei der Auswertung sollen neben kunsthistorischen vor allem auch historische und kultursoziologische Fragen berücksichtigt werden.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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