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Humanistische Antikenübersetzung und frühneuzeitliche Poetik in Deutschland (1450-1620)

Fachliche Zuordnung Germanistische Mediävistik (Ältere deutsche Literatur)
Förderung Förderung von 2012 bis 2016
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 222353929
 
In der beginnenden Frühen Neuzeit zeichnet sich unter dem Einfluss der humanistischen Bildungsbewegung im Verhältnis zur antiken Literatur ein grundlegender Umbruch im Vergleich zur mittelalterlichen Antikenrezeption ab: Die Schriften der Autoren des klassischen Altertums werden zum Teil wiederentdeckt, ediert und kommentiert; seit etwa 1450 werden im deutschen Sprachraum zahlreiche Übersetzungen angefertigt. In der intensiven Auseinandersetzung mit dem inhaltlichen und stilistischen Vorbild der antiken Werke ergeben sich in der Volkssprache vielfältige Veränderungen in der Literatur und im Selbstverständnis der Autoren und Übersetzer. Auf diese Weise wird der programmatisch an die Antike anknüpfende Neuansatz der frühneuzeitlichen Poetik durch Martin Opitz und Nachfolger in einigen Punkten vorbereitet, von diesen aber – anders als die französischen und niederländischen Vorbilder – nicht gewürdigt. Das Netzwerk möchte die sprachlichen, narratologischen und gattungsspezifischen Akzentuierungen der volkssprachlichen Übertragungen des 15. und 16. Jahrhunderts, deren literaturgeschichtliche Bedeutung in der Forschung bisher unterschätzt wurde, untersuchen und dabei besonders den Zusammenhang zwischen den Antikenübersetzungen und der frühneuzeitlichen Poetik herausarbeiten. Ziel ist es, den Beitrag der Übersetzungen für die Ausdifferenzierung der deutschen Literatursprache und Literatur in der Frühen Neuzeit zu bestimmen. Die Ergebnisse sollen in einem Sammelband publiziert werden.
DFG-Verfahren Wissenschaftliche Netzwerke
 
 

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