Detailseite
Neue Texte Kants. Transkription, Edition, Kommentierung
Antragsteller
Professor Dr. Lothar Kreimendahl
Fachliche Zuordnung
Geschichte der Philosophie
Förderung
Förderung von 2012 bis 2014
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 222382916
Das lange verschollen geglaubte erste Exemplar der „Metaphysica“ Alexander Gottlieb Baumgartens, das Kant besaß, ist infolge der Nachforschungen von Prof. Dr. Werner Stark wieder aufgefunden worden. Es handelt sich um die dritte Auflage des Werks von 1750. Das Exemplar liegt in der Danziger Bibliothek der polnischen Akademie der Wissenschaften (Biblioteka Gdanska Polskiej Akademii Nauk, der ehemaligen Danziger Stadtbibliothek), die mündlich bereits die Erlaubnis zur Veröffentlichung des Materials erteilt hat; eine schriftliche Genehmigung ist angefordert. Eine erste Verfilmung des gesamten Bandes in digitalisierter Form liegt vor.Der Band enthält teils kommentierende, teils explizierende, teils kritisierende Einträge von Kants Hand zu den einzelnen Paragraphen Baumgartens, daneben vornehmlich auf den Durchschußseiten sowohl kürzere wie auch längere, über mehrere Seiten sich erstreckende freiere Reflexionen zu den behandelten Themen. Diese Einträge sind in lateinischer und deutscher Sprache abgefaßt. Es handelt sich um neues, bislang unbekanntes und umfangreiches Textmaterial (geschätzt etwa 100 Druckseiten) aus Kants frühester Zeit, über die wir durch andere Dokumente nur sehr spärlich informiert sind. Es ist insbesondere für die Entwicklungsgeschichte Kants von unschätzbarem Wert, denn es zeigt, an welchen Stellen des Kompendiums und bei welchen Problemen Kants eigenständiges Denken ansetzt. Das (auch infolge physischer Einwirkungen) mitunter nur schwer zu entziffernde Material soll transkribiert werden. Zur Einordnung ist der ständige Bezug auf Baumgartens „Metaphysica“ erforderlich, die als Referenztext in der 3. Aufl. erfaßt und mit ediert wird. Zur Beurteilung der Notizen erfolgt deren Kommentierung einerseits mit Blick auf Baumgartens Werk, andererseits hinsichtlich der von Adickes aus dem späteren, sog. Dorpater Exemplar in Bd. XV, XVII und XVIII der Ak.-Ausg. edierten Reflexionen dieses frühen Zeitraums sowie der Druckschriften der 1750er und frühen 1760er Jahre.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen