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Variabilität der oberflächennahen Wassermassen am iberischen Kontinentalhang während des Mittel-Pleistozäns

Fachliche Zuordnung Paläontologie
Förderung Förderung von 2012 bis 2016
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 224905331
 
Während des Mittel-Pleistozäns fand eine Änderung der Eiszeitzyklen von 41 kyr hin zu den heutigen 100 kyr statt. Diese Periode, die „Mittelpleistozäne Revolution“, war begleitet von einem fundamentalen Wandel im Klimasystem, dokumentiert durch wachsendes glaziales Eisvolumen, Abkühlung im Nordatlantik und stär-ker ausgeprägten Monsunwinden. Damit verbundene Änderungen in der Atmosphärenzirkulation sollten die windabhängige ozeanische Oberflächenzirkulation, wie etwa die in der nordatlantischen subtropischen Gyre, beeinflusst haben. Letztere stellt als Wärme- und Salzreservoir einen bedeutenden Bestandteil der atlanti-sche Thermohaline Zirkulation dar. Die Kenntnis ihrer langfristigen Entwicklung im Mittel-Pleistozän wäre daher wichtig, allerdings fehlen die dazu nötigen Daten. Um diese Lücke zu schließen, sollen in dem bean-tragten Projekt Temperatur und Salzgehalt des Oberflächenwasser und der Thermokline am iberischen Kon-tinentalhang (Site U1385, IODP Exp. 339) für das Mitte-Pleistozän rekonstruiert werden. Dies wird durch die kombinierte Analyse von δ18O und Mg/Ca an Schalen oberflächennah und tief lebender planktischer Forami-niferen geschehen. Die zeitliche Auflösung liegt dabei im Bereich von 0.5 bis 1 kyr. Der südliche iberische Kontinentalhang ist ideal für die geplante Studie geeignet, da hier im Oberflächen-wasser sowohl Einflüsse aus hohen Breiten als auch aus der subtropischen Gyre registriert werden. Benthische Isotopendaten zeigen dagegen ein antarktisches Klimasignal, das Fluktuationen im Eisvolumen widerspiegelt. Diese besondere Situation erlaubt es, interhemisphärische Phasenbeziehungen im System Ozean-Atmosphäre bei exzellenter stratigraphischer Kontrolle zu untersuchen. Die erzeugten Daten werden zeigen, wie veränderte Rahmenbedingungen, insbesondere kontinentales Eisvolumen, die räumliche Aus-dehnung der subtropischen Gyre beeinflusst haben.
DFG-Verfahren Infrastruktur-Schwerpunktprogramme
Beteiligte Person Professorin Dr. Silke Voigt
 
 

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