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Aufarbeitung und Interpretation der Fundobjekte aus der spätpaläolithisch-mesolithischen Fundstelle Zigeunerfels
Antragsteller
Professor Dr. Claus-Joachim Kind
Fachliche Zuordnung
Ur- und Frühgeschichte (weltweit)
Förderung
Förderung von 2012 bis 2020
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 224990639
Ziel des laufenden Forschungsprojektes ist es das Spätpaläolithikum Südwestdeutschlands zeitlich zu gliedern und den kulturellen Übergang vom Pleistozän zum Holozän in dieser Region zu untersuchen. Die Basis der Untersuchungen bilden die Funde vom Zigeunerfels bei Sigmaringen-Unterschmeien. Dabei handelt es sich um ein kleines Felsdach, in dem in den Jahren 1971-74 Ausgrabungen durch Prof. Dr. Wolfgang Taute stattfanden, die im Rahmen des SFBs 53 Palökologie der Universität Tübingen durchgeführt und von der DFG finanziell gefördert wurden. Die Ausgrabungen erbrachten damals eine sehr detaillierte Schichtenfolge aus dem Übergang vom späten Pleistozän ins Holozän. Insgesamt neun Fundhorizonte konnten differenziert werden. Sie reichen vom Magdalénien bis ins Frühmesolithikum. In den siebziger und achtziger Jahren des letzten Jahrhunderts wurden zwar einige Beiträge zur naturwissenschaftlichen Interpretation des Platzes und ein archäologischer Vorbericht gefertigt, eine Auswertung und Interpretation der archäologischen Hinterlassenschaften steht jedoch bisher aus.Die Funde vom Zigeunerfels beinhalten neben den ca. 15.500 Steinartefakte, rund 17.000 Faunenreste, einige Knochenartefakte, Gagat, Rötel, Gerölle, Keramik und sonstige Funde. Aufgrund der durchgehenden Stratigraphie des Fundplatzes und der relativ guten Dokumentation der Grabung soll ein Überblick über den kulturellen Übergang vom Pleistozän zum Holozän gewonnen werden. Vorrangig soll daher die Entwicklung der Technologie und Typologie der Steinartefakte am Übergang vom Jungpaläolithikum zum Mesolithikum aufgezeigt und die naturwissenschaftlichen Analysen koordiniert werden.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
