Perception of goal-directed motion in infants and adults: eye-tracking experiments and computational model.
Final Report Abstract
Das Projekt umfasste zwei Studien zur Wahrnehmung zielgerichteter Bewegung. Dabei stand die Frage im Mittelpunkt, welche Bewegungsmerkmale die Wahrnehmung zielgerichteter Bewegung vermitteln und welche kognitiven Mechanismen diese Wahrnehmung unterstützen. In der ersten Studie wurde untersucht, wie Erwachsene die Verfolgungsbewegung zweier filmisch dargebotener geometrischer Figuren entdecken. Die Verfolgung zweier Akteure (Beute und Jäger) wurde zeitgleich mit einer zufälligen Bewegung von zwölf Distraktoren auf einem Bildschirm präsentiert. Mittels Eyetracking wurden die Augenbewegungen der Versuchspersonen erfasst. Das Blickverhalten wurde in Sakkaden, Fixationen, glatten Augenbewegungen sowie in Phasen der Blickverfolgung und der Exploration unterteilt. Es wurde analysiert, welche Stimulusmerkmale diese Ereignisse begleiten. Insbesondere wurde darauf geachtet, welche Bewegungsmerkmale für die Entdeckung der Verfolgung wichtig waren. Es konnte gezeigt werden, dass die Beute und der Jäger entweder getrennt voneinander oder als Gruppe verfolgt wurden. Die Versuchspersonen wechselten zwischen diesen beiden Verfolgungsstrategien. Wenn die beiden Stimuli als Gruppe verfolgt wurden, setzte der Blick bei der Beute an und wechselte dann allmählich zum Jäger über. Dieser Wechsel wurde durch eine Verlangsamung der Blickverfolgung erreicht. Die Sakkaden fokussierten saliente Gebiete mit hoher Dichte der Akteure. Die Versuchspersonen stuften die Bewegung zweier Stimuli, die sich hintereinander im Abstand von 3,5 bis 3,8 Grad des Gesichtswinkels in die gleiche Richtung bewegten, als Verfolgung ein. Im Zentrum der zweiten Studie stand die Wahrnehmung zielgerichteter Bewegung bei Säuglingen. Um Säuglinge zu motivieren nach einer Verfolgung zu suchen, wurde das Verfolgungsereignis zeitgleich mit einer Belohnung präsentiert: Wenn die Säuglinge für kurze Zeit die Verfolgung fokussierten begannen die Beute und der Jäger violett zu flimmern. Dieses Flimmern sollte die Säuglinge dazu anregen, das Verfolgungsereignis zu suchen. Die Ergebnisse zeigen, dass die Säuglinge, nachdem die Verfolgung zeitgleich mit dem Flimmern gezeigt wurde, nicht länger auf eine nicht-flimmernde Verfolgung (Test) schauten als eine Vergleichsgruppe von Säuglingen, die vor der Verfolgung (Test) kein Flimmern erfahren hatten. Bei einem Vergleich des Blickverhaltens der Säuglinge mit einer parallel untersuchten Erwachsenenstichprobe, sowie mit einer Kontrollberechnung, in welcher zufälliges Blickverhalten simuliert wurde, zeigte sich, dass die Säuglinge ihren Blick v.a. auf Gebiete mit hoher visueller Salienz richteten.
Publications
- (2014). Perceived displacement explains wolfpack effect. Frontiers in Psychology
Šimkovic, M. & Träuble, B.
(See online at https://dx.doi.org/10.3389/fpsyg.2014.01423) - (2015). Mechanismen der Wahrnehmung zielgerichteter Bewegung (Doctoral dissertation, Universität zu Köln)
Šimkovic, M.
- (2015). Pursuit tracks chase: exploring the role of eye movements in the detection of chasing. PeerJ, 3, e1243
Šimkovic, M., & Träuble, B.
(See online at https://doi.org/10.7717/peerj.1243)