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Xenophanes von Kolophon: Erschließung der Überlieferungskontexte durch Neu-Edition und -Kommentierung der Zeugnisse für den Zeitraum von der frühen Antike bis ins späte Mittelalter
Antragsteller
Professor Dr. Benedikt Strobel; Professor Dr. Georg Wöhrle
Fachliche Zuordnung
Griechische und Lateinische Philologie
Förderung
Förderung von 2012 bis 2019
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 227422494
Unser Zugang zu Xenophanes ist - wie der zu den anderen Vorsokratikern auch - vermittelt dadurch, dass spätere Autoren Xenophanes dieses oder jenes zuschreiben: z.B. im Falle wörtlicher Zitate, diese oder jene Worte gebraucht zu haben; im Falle von Paraphrasen und Angaben zu seinen Lehren, diese oder jene Auffassung vertreten zu haben; im Falle biographischer Angaben, dieses oder jenes getan oder erfahren zu haben. Während die moderne Xenophanes-Forschung diese Zuschreibungen vor allem als Basis dafür genommen hat, eigene Zuschreibungen an Xenophanes vorzunehmen, ist es das Ziel des geplanten Vorhabens, die je verschiedenen Kontexte der Zuschreibungen editorisch zu dokumentieren und in Form eines die Edition begleitenden Kommentars aus diesen Kontexten zu erklären, warum und von welchem hermeneutischen Standort aus die Zuschreibungen in den Zeugnissen gerade so erfolgen, wie sie erfolgen, und nicht anders. Davon ist zum einen ein rezeptionshistorischer Erkenntnisgewinn zu erwarten, zum anderen die Schärfung des Blicks für die Kontextbedingtheit der Zuschreibungen, auch die der Zuschreibungen in Form wörtlicher Zitate. Wiewohl die Untersuchung dieser Kontextbedingtheit keineswegs eine bestimmte Aussage über Wahr- oder Falschheit der jeweils in Rede stehenden Zuschreibung impliziert, ist sie unabdingbare Voraussetzung dafür, zu einer gerechtfertigten Beurteilung der Zuschreibung zu gelangen, und somit von weit mehr als nur rezeptionshistorischem Interesse.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen