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Bindemechanismen beim Rührreibschweißen von Mischverbindungen

Fachliche Zuordnung Produktionsautomatisierung und Montagetechnik
Förderung Förderung von 2012 bis 2020
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 227616987
 
Erstellungsjahr 2020

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Das Rührreibschweißen ist ein innovatives Fügeverfahren, bei dem die Werkstücke in der Fügezone mit einem verschleißbeständigen Werkzeug plastifiziert werden, um eine stoffschlüssige Verbindung zu erzeugen. Da bei diesem Verfahren die Schmelztemperatur der Grundwerkstoffe nicht überschritten wird, ist es möglich, qualitativ hochwertige Verbindungen artfremder Werkstoffe zu realisieren. Im vorliegenden Forschungsvorhaben wurden die Bindemechanismen beim Rührreibschweißen von Mischverbindungen näher betrachtet. Als wesentlicher Bindemechanismus wurden die metallische Bindung an der Grenzfläche der Fügepartner und der damit einhergehende Stoffschluss identifiziert. Einen großen Einfluss auf die Scherzugfestigkeit der Verbindung hat dabei die Dicke der durch Interdiffusion gewachsenen intermetallischen Phasenschicht (engl.: Intermetallic Compound, kurz: IMC). Zudem war die prozessseitige Beeinflussung der identifizierten Bindemechanismen ein Untersuchungsschwerpunkt des Projekts A6. Es wurde festgestellt, dass die Prozesstemperatur die Dicke der intermetallischen Phasenschicht und damit die mechanischen Eigenschaften der Verbindung wesentlich beeinflusst. Die letzte Projektphase umfasste die Entwicklung und die Implementierung einer Temperaturregelung, mit der eine prozesssichere Anwendung des Rührreibschweißens durch die Einhaltung einer definierten Schweißtemperatur sichergestellt werden sollte. Der Zusammenhang zwischen der Prozesstemperatur und der Dicke der intermetallischen Phasenschicht kann über ein analytisches Arrhenius-Modell, das im Rahmen des SPP1640 (TP A6) entstanden ist, beschrieben werden. Dieses Modell sollte im Rahmen der dritten Förderphase anhand der aufgebauten Temperaturregelung validiert werden. Im Rahmen der Projektverlängerung wurde der Einfluss der Vorschubgeschwindigkeit und der damit einhergehenden Prozesszeit auf die Ausbildung der intermetallischen Phasenschichten und die Verbindungseigenschaften näher untersucht.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

 
 

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