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Auswirkung einer Langzeitsedierung mittels Sevofluran auf Lunge, Nieren und Gerinnungssystem in einem in-vivo-Model von pulmonal induzierter systemischer Entzündung.

Antragsteller Dr. Patrick Kellner
Fachliche Zuordnung Anästhesiologie
Immunologie
Förderung Förderung von 2012 bis 2014
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 227991763
 
Konzepte der Analgosedierung sind derzeit Inhalt aktiver Diskussion und aufgrund der verschiedenen einzelnen Therapieziele (Analgesie, Sedierung, Anxiolyse) sehr komplex. In diesem Kontext haben im Anästhesiealltag die modernen Inhalationsanästhetika durchaus Vorteile hinsichtlich der guten Steuerbarkeit, geringeren Metabolisierung und möglicher organprotektiver Eigenschaften im Vergleich zu den intravenösen Substanzen gezeigt. Die Anwendung volatiler Anästhetika zur Sedierung auf Intensivstationen stellt derzeit eine noch wenig untersuchte Alternative zu den etablierten leitliniengerechten Sedierungskonzepten dar. Nahezu alle Untersuchungen haben sich bis dato mit der perioperativen Phase beschäftigt. Durch die technischen Neuerungen und einem veränderten Anforderungsprofil an die Analgosedierung in der Intensivmedizin ist es von enormer Bedeutung die mögliche Organprotektion, Immunmodulation und Sicherheit einer Langzeitanwendung von Sevofluran zu untersuchen. Hierzu sollen in einem 96-stündigen Tierversuch an pathogen-freien, männlichen Wistar Ratten nach pulmonaler Induktion einer systemischen Infektionssituation die Auswirkungen einer Langzeitsedierung mittels Sevofluran auf die pulmonale Inflammationsreaktion, die renale Situation und Gerinnung bzw. Thrombozytenfunktion unter maschineller Ventilation untersucht werden. Dies soll in Bezug auf die Lunge und Niere durch Histologie sowie laborchemische und molekulare Marker bestimmt werden. Die Blutgerinnung bzw. thrombozytäre Funktion soll durch Bestimmung von Oberflächenrezeptoren sowie klinischen Tests verifiziert werden. Mit Hilfe dieses Versuches sollen erstmalig die Auswirkungen einer Langzeitsedierung mit Sevofluran in-vivo untersucht werden. Die gewonnenen Erkenntnisse sollen das Verständnis für die generellen modulatorischen Effekte und im Rahmen einer Sepsis auf Lunge, Niere und Blutgerinnung manifestieren sowie eine Übertragung in das klinische Setting bzw. die klinische Forschung möglich machen.
DFG-Verfahren Forschungsstipendien
Internationaler Bezug Schweiz
 
 

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