Detailseite
Projekt Druckansicht

Zusammenhang zwischen Darmmikrobiom-assoziierter bakterieller Translokation und genetischer Regulation der Körperfettverteilung (B03)

Fachliche Zuordnung Humangenetik
Endokrinologie, Diabetologie, Metabolismus
Förderung Förderung seit 2013
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 209933838
 
Es wird getestet, ob die bakterielle Präsenz und Zusammensetzung im Fettgewebe die erhöhte intestinale Permeabilität reflektiert, und ob dies zum Entzündungsstatus und zum dysfunktionalem Fettgewebe führt. Diese Ereignisse interagieren mit dem individuellen genetischen Hintergrund und gehen mit den metabolischen Konsequenzen der Adipositas und der Fettverteilung einher. Studien in Tiermodellen unter fettreicher Ernährung legen nahe, dass Adipositaserkrankungen durch Bakterien-induzierte Darmentzündung, Beeinträchtigung der intestinalen Barriereintegrität und über die Translokation lebender Bakterien vom Darm in das mesenteriale Fettgewebe entstehen könnten. Im mesenterialen, viszeralen, epiploischen und subkutanen Fettgewebe von 100 Personen mit und von 25 Kontrollen ohne Adipositas wird die Präsenz und die Art der Bakterien mittels 16S rRNA Gensequenzierung ermittelt. Zur Verifizierung vitaler Bakterien werden CARD-FISH (catalyzed reporter deposition - fluorescence in situ hybridization) und Rasterelektronenmikroskopie verwendet. Ein Lactulose-Mannitol-Test wird durchgeführt, um die Darmpermeabilität als möglichen Auslöser der bakteriellen Translokation zu messen, und Biomarker der intestinalen Permeabilität (z.B. Calprotectin) werden ermittelt. Um zu testen, ob der Zusammenhang zwischen der Genetik und den metabolischen Konsequenzen der nachteiligen Fettverteilung durch Bakterien im Fettgewebe vermittelt wird, werden Genotypen und Expression der Fettverteilungsgene in Bezug auf den metabolischen und inflammatorischen Status der Probanden als auch auf die individuelle bakterielle Zusammensetzung im Fettgewebe analysiert. Schließlich werden die möglichen Auswirkungen der Bakterien im Fettgewebe untersucht, indem die humanen Adipozyten in vitro mit bakterieller DNA und mit den Spezies behandelt werden, die mit dem inflammatorischen und dem gestörten Stoffwechselprofil der untersuchten Probanden zusammenhängen.
DFG-Verfahren Sonderforschungsbereiche
Antragstellende Institution Universität Leipzig
Teilprojektleiter Professor Dr. Peter Kovacs
 
 

Zusatzinformationen

Textvergrößerung und Kontrastanpassung