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Reflexionsstrategien. Wege aus dem Aufmerksamkeitstief in Reflexionsphasen im Unterricht

Fachliche Zuordnung Allgemeines und fachbezogenes Lehren und Lernen
Förderung Förderung von 2012 bis 2013
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 228083095
 
Erstellungsjahr 2013

Zusammenfassung der Projektergebnisse

In den betrachteten Unterrichtseinheiten in Australien, Deutschland, Japan und den USA waren hinsichtlich der Verwendung der Reflexionsformen Review (Rückblick), Elaboration und Summarization (Zusammenfassung) sowohl Ähnlichkeiten in den Ausprägungen als auch Unterschiede zu beobachten. Eine Generalisierung der Ergebnisse auf kulturspezifische Phänomene greift jedoch zu weit, da je Land lediglich Unterrichtssituationen eines Lehrenden analysiert werden konnten. Die Ergebnisse weisen damit lediglich auf Tendenzen sowie Gemeinsamkeiten und Unterschiede im Unterricht von konkreten Lehrenden in verschiedenen Kulturen hin. Die Daten der Studie zeigen, dass Reflexion in den betrachteten Ländern am häufigsten in Form von Rückblicken am Anfang von Unterrichtsstunden genutzt wird. Die tiefenorientierte Elaboration während der Unterrichtseinheiten ist hingegen weniger häufig. Zusammenfassungen am Ende von Unterrichtseinheiten waren insbesondere in Japan zu beobachten. In den betrachteten australischen, amerikanischen und deutschen Unterrichtseinheiten hingegen zeigte sich keine regelmäßige Verwendung von Zusammenfassungen am Ende des Unterrichts. Die Reflexionsform Review wird in allen Unterrichtseinheiten der vier Länder genutzt, wenn auch verschieden hinsichtlich Intensität und methodischer Ausgestaltung. Tiefenorientierte Reflexion in Form der Elaboration während des Unterrichts zeigte sich in den Unterrichtseinheiten In den USA besonders häufig. In allen weiteren betrachteten Ländern zeigte sich Potential für ein stärkeres Nutzen von Gelegenheiten zur Elaboration während des Unterrichts. Die identifizierten Muster von Fragesequenzen (Insbesondere das ,inverted funnel pattern') geben Anhaltspunkte für vom Lehrenden angeleitete Reflexion und eine mögliche Modellierung von individuellen Reflexionsprozessen, die den Aufbau von Reflexionsstrategien bei Lernenden unterstützen kann. Entgegen der Erwartungen war die methodische Vielfalt der Durchführung von Reflexion im Unterricht begrenzt auf kurze Anwendungsaufgaben als Review, durch Lehrende geleitete fragend-entwickelnde Interaktionen im Klassenverband in den Formen Review und Elaboration sowie als Lehrervortrag in der Form Summarization. Ob diese Beobachtungen domänenabhängig sind oder sich auch für andere Unterrichtsfächer bestätigen lässt, ist empirisch zu prüfen.

 
 

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