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Die Rolle von Firmengründungen und Firmenheterogenität für die Geld- und Fiskalpolitik

Fachliche Zuordnung Wirtschaftstheorie
Förderung Förderung von 2013 bis 2015
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 228366685
 
Die Konjunkturforschung hat sich der Rolle der extensive margin für den Arbeitsmarkt, d.h. der Neueinstellung und Kündigung von Mitarbeitern, bereits ausführlich gewidmet. Hingegen ist die Rolle der extensive margin für die Gütermärkte, d.h. des Markteintritts und Marktaustritts von Produkten bzw. Firmen, nur rudimentär erforscht. Bestehende Konjunkturmodelle, die Markteintritt und Marktaustritt von Produkten berücksichtigen, weisen eine besonders weitreichende Schwäche auf: Sie berücksichtigen nicht, dass aus empirischer Sicht der Marktanteil neuer Produkte wesentlich kleiner ist als der Marktanteil von etablierten Produkten. Wir wollen ein monetäres Konjunkturmodell mit Firmenheterogenität entwickeln, das diesen empirischen Fakt berücksichtigen kann. In unserem Modell werden neue Produkte zunächst weniger effizient produziert als etablierte Produkte. Im Zeitablauf steigt dann die Effizienz, mit der die vormals neuen Produkte produziert werden können. Unsere bisherige Forschung auf diesem Gebiet lässt den Schluss zu, dass in einem solchen Modell das Niveau und die Zusammensetzung der aggregierten Produktivität endogen sind, und dass die konjunkturelle Dynamik von Inflation und Bruttoinlandsprodukt insbesondere von der Zusammensetzung der aggregierten Produktivität stark beeinflusst wird. Die Zusammensetzung der aggregierten Produktivität wird hingegen durch den Markteintritt und Marktaustritt der Produkte beeinflusst und spiegelt wider, dass im Zeitablauf Ressourcen von den weniger effizienten zu den effizienteren Firmen wandern. Wir wollen unser monetäres Konjunkturmodell mit Firmenheterogenität und endogener aggregierter Produktivität nutzen, um zentrale Aspekte der Geld- und Fiskalpolitik zu untersuchen. Im Gegensatz zu den bestehenden Modellen, in denen die aggregierte Produktivität vollkommen exogen ist, ermöglicht unser Modell es uns, die Wirkung der Geld-und Fiskalpolitik auf die aggregierte Produktivität zu verstehen und zu quantifizieren. Wir sind besonders daran interessiert zu verstehen, wie die Geld-und Fiskalpolitik die Erholung der aggregierten Produktivität nach einer schweren Rezession beeinflussen kann. Aus unserer Sicht ist diese Fragestellung zentral für die aktuelle Wirtschaftspolitik nicht zuletzt in Deutschland.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Beteiligte Person Dr. Henning Weber
 
 

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