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Vertrauen durch Verfahren: Stabilisierungs-Prozesse in der post-stalinistischen Sowjetunion, 1953 bis 1964 (C07*)

Fachliche Zuordnung Neuere und Neueste Geschichte (einschl. Europäische Geschichte der Neuzeit und Außereuropäische Geschichte)
Förderung Förderung in 2013
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5486075
 
Stalins Terrorherrschaft hinterließ Spuren der Verwüstung und des Misstrauens in den Gesellschaften der Sowjetunion. Nur vor dem Hintergrund dieser existentiellen Krise wird verständlich, warum die Chruschtschow-Zeit von vielen Sowjetbürgern als eine Ära der Stabilisierung und Entspannung wahrgenommen wurde. Denn wer dauerhafte Gewalt erfahren hat, wird die Gegenwart daran bemessen, inwieweit sie sich von den Schrecken der Vergangenheit entfernt. Schon wenige Jahre nach dem Tod Stalins wurde möglich, was zuvor undenkbar gewesen wäre. Chruschtschow verbannte die Gewalt aus dem Arsenal staatlicher Machtpolitik, er beendete Terror und Willkürherrschaft und öffnete überhaupt erst einen Raum, in dem sich Vertrauensbeziehungen entfalten konnten. Dieser Prozess der Stabilisierung durch Vertrauensbildung ist Gegenstand des Teilprojekts. Es fragt nach den integrativen und vertrauensbildenden Wirkungen staatlicher Ordnungspraktiken. Im Zentrum stehen die Entstalinisierung der Herrschaft, die Integration von Häftlingen in die sowjetische Gesellschaft und die Erzeugung von Loyalität durch Konsum.
DFG-Verfahren Sonderforschungsbereiche
Antragstellende Institution Humboldt-Universität zu Berlin
Teilprojektleiter Professor Dr. Jörg Baberowski
 
 

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