Das Imaginäre in künstlerischen Performanzen: A) Der Prozess der Inszenierung B) Verkörperungen des Imaginären in künstlerischen Aufführungen
Final Report Abstract
Ausgehend von dem Befund, dass zeitgenössische ästhetische Theorien einer Ästhetik des Performativen ,der Unverfügbarkeit, des Erscheinens, des Ereignisses und der Atmosphäre, die sich mit flüchtigen Phänomenen auseinandersetzen, die Dimension des Imaginären weitgehend unberücksichtigt lassen, untersuchte das Projekt das Verhältnis von Imaginärem und Performativem in den Prozessen 1) der Inszenierung und 2) der Aufführung. Dabei verstand das Projekt das Imaginäre als eine Kategorie der Potentialität, die im Akt der Imagination als Imaginiertes in eine aktuale Form überführt wird und Gestalt gewinnt im performativen Vollzug der Imagination konstituiert sich das Imaginäre als dem Imaginierten scheinbar voraus liegend, hat aber nur im Vollzug selbst Bestand. Ein Zugriff ist entsprechend nur auf die aktuale Materialisierung des Imaginären als Imaginiertes möglich. Gemäß dieser Definition wurde im Unterprojekt 1 das Wechselverhältnis von Imaginärem und Performativem im Prozess der Inszenierung analysiert. Hierbei untersuchte Agnes Manier die Relation von Imaginärem und der Improvisation als künstlerischer Praxis, während Sabine Krüger das Wechselverhältnis von Imaginärem und Performativem an Aufführungsanalysen von Probenprozessen herausarbeitete. Das Unterprojekt 1 leistete mit der Probenbegleitung und der damit einhergehenden Erstellung und Auswertung von einzigartigem Material nicht nur einen bedeutenden Beitrag zu den oben genannten grundlegenden Fragestellungen, die den Begriff des Imaginären im Hinblick auf Improvisation als Topos künstlerischer Praxis sowie auf die Methode der Probendokumentation operativ nutzbar machen konnten. Es weitet mit dem Versuch., die Aufführungsanalyse auf Proben prozesse anzuwenden, die Reichweite und Anwendungsmöglichkeiten der Ästhetik des Performativen aus und regt einen neuen Forschungszweig - die Probenaufführungsanalyse - für die Theatenwissenschaft an. Für das Unterprojekt 2 stand das Zusammenspiel von Imaginärem und Performativem in Prozessen der Aufführung im Zentrum. Björn Frers untersuchte hier das Imaginäre als Ausdruck des Medialen zeitgenössischer Aufführungen. Joy Kristin Kalu fokussierte die Auswirkungen der Wiederholung als ästhetischer Strategie auf das Imaginäre in zeitgenössischer Performance-Kunst und zeitgenössischem Theater. Das Unterprojekt 2 konnte mit seinen Analysen zur Medialität und Ästhetizität von Aufführungen aufzeigen, dass das Imaginäre maßgeblich an der performativen Hervorbringung von Bedeutung, Materialität und Emotion in der Aufführung beteiligt ist. Entsprechend ist die ästhetische Erfahrung nicht nur als aisthetisch, sondern immer auch schon als imaginär verfasst zu betrachten. Damit leistet das Unterprojekt 2 einen entscheidenden Beitrag zu einer Erweiterung bestehender Theorien des Performativen und der Ästhetik als Ästhetik.
Publications
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"Cómo prepararme para el paisaje artistico de Pau Miro?", Theaterseminar "teatro catalán", Institut del Teatre Barcelona, November 2007
Sabine Krüger
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„Bildbeschreibung", in: numerous. Ein Leseplakat, hrsg. von Dennis Loesch, Rüsselsheim: Monobuch 2007
Joy Kristin Kalu
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„The Art of Hope. On Performance and Future", Tagung ,A Poetics of the Future", Freie Universität Beriin, Juni 2007
Joy Kristin Kalu
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„Work in Progress - How to Experience the Future on Stage". Tagung „A Poetics of the Future". Freie Universität Beriin, Juni 2007
Björn Frers
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„Business on the Brink. Visions of Labour in Performance", Tagung „Social Utopias in Performance", Tel Aviv University, März 2008
Agnes Manier
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„Heading for the Absence - Social Utopia in Contemporary Dance", Tagung „Social Utopias in Performance", Tel Aviv University, März 2008
Björn Frers
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„How to Say Things With Words. Über die sprachliche Vermittlung ästhetischer Erfahrung in der Aufführung". Tagung "Spucken, Fluchen, Kommentieren", Hochschule für Graphik und Buchkunst Leipzig, September 2008
Joy Kristin Kalu
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„Improvisation als Produktionsform und ästhetische Strategie im zeitgenössischen Theater", Forschungskolloquium „Theater und Gesellschaft". Institute Soziologie und Theaterwissenschaft, Universität Bern, November 2008
Agnes Manier
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„La Fura dels Baus. Forms of Collective Interaction", Joint Symposium „Art: Relations. Revisiting Crucial Concepts", Graduiertenkolleg Interart Freie Universität Berlin, Oktober 2008
Sabine Krüger
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„La violencia entre bastidores. Una aproximacion diferente al lenguaje furero", in: La (Pause.) Violencia i teatre. Quadern de Teatre Contemporani, Tercera Epoca, N. 30. Dezember 2008
Sabine Krüger
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„The Fight of the Worm and the Dog. An Analysis of Furero Rehearsal". Konferenz „The Expression of Sujectivity in the performing Arts". Universidad Politecnica Valencia. November 2008
Sabine Krüger
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"If I Spit at Her, I Spit at Her Property. An Analysis of Acting Exercises", Joint Symposium „Culture, Criticism, Creativity. Desperately Seeking Authenticity" Goldsmith University London, März 2009
Sabine Krüger
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„Creativity and Encounter with regard to collaborations between artists in theatre and performance art", Symposium „Poetics of the Future", Freie Universität Berlin, Februar 2009
Sabine Krüger und Torsten Jost
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„De mi, al món exterior. En el radi de l'autocritica", in: DDT. Documents de dansa y teatre, N° 13,2009
Sabine Krüger
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„Ein Blick hinter die Kulissen. Reflexionen zum Eintritt in die Intimität von Theaterproben". Tagung „Chaos und Konzept: Poetiken des Probierens im Theater", Universität Hildesheim, April 2009
Sabine Krüger
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„Experiencing Expectation: Perceiving the Future in Performance", in: Theatre Research International, Vol. 34, Juli 2009
Joy Kristin Kalu
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„How to surprise yourself. Notes on the Contradictory Concept of Improvisation", Tagung „Expertise: Media Specificity and Interdisciplinarity", Tel Aviv University, Juni 2009
Agnes Manier
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„Work in Progress - Marx' Capital and the Experience of the Future on Stage", in: Theatre Research International, Vol 34, Juli 2009
Björn Frers
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„Automatisierung des Schauspiels. Wieder-Holungsprozesse im Hamlet der Wooster Group", Tagung „Unsichtbare Hände. Automatismen in Medien-, Technik- und Diskursgeschichte", Universität Paderborn, Februar 2010
Joy Kristin Kalu