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Das Projekt 'Allgemeine Kunstwissenschaft' (1906-1943): Leitidee - Institution - Kontext
Antragstellerin
Professorin Dr. Bernadette Collenberg-Plotnikov
Fachliche Zuordnung
Geschichte der Philosophie
Allgemeine und vergleichende Literaturwissenschaft; Kulturwissenschaft
Kunstgeschichte
Allgemeine und vergleichende Literaturwissenschaft; Kulturwissenschaft
Kunstgeschichte
Förderung
Förderung von 2013 bis 2018
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 233344353
Unter dem Namen 'Allgemeine Kunstwissenschaft' formiert sich zu Beginn des 20. Jahrhunderts eine interdisziplinäre Initiative zur Erforschung der Kunst. Von den Philosophen Max Dessoir und Emil Utitz initiiert, entwickelt sie sich rasch zu einem wissenschaftlichen Forum mit einer eigenen Zeitschrift, Kongressen und einer Vereinsstruktur, das mehr als drei Jahrzehnte lang den wissenschaftlichen Austausch und die Zusammenarbeit von Kunstwissenschaftlern unterschiedlicher Disziplinen im deutschen Sprachraum prägt und ein - seinerzeit international beachtetes - Beispiel für das innovative Potential der Kunstforschung in Deutschland bis zum Beginn der nationalsozialistischen Herrschaft darstellt.Gegenstand des Forschungsvorhabens ist eine Rekonstruktion dieses interdisziplinären Projekts zur Grundlegung einer umfassenden und gegenstandsnahen Wissenschaft von der Kunst: (1) als Leitidee, die auf bestimmte Problemlagen reagiert und unterschiedliche wissenschaftstheoretische Entwürfe zeitigt, (2) als Institution mit diversen Plattformen und (3) als Initiative in einem spezifischen Kontext, die in der zeitgenössischen Debatte eine Funktion übernimmt und eine Wirkungsgeschichte hat. Das Forschungsvorhaben versteht sich so als Beitrag zur Geschichte der Selbstverständigung der modernen Kunstwissenschaften sowie der Kunstphilosophie über ihren Gegenstandsbereich und ihre Methodik. Die Fortsetzung der Rekonstruktion dieser Initiative zur Entwicklung einer Allgemeinen Kunstwissenschaft wird dabei insbesondere drei zusätzliche Aspekte in den Blick nehmen, die diese historische Initiative mit neueren kunsttheoretischen Debatten verbinden: a) ihre europäische Dimension, b) ihre kritische Bezugnahme auf die empirische Ästhetik und ihre Stellungnahme zur Bedeutung der Psychologie in kunstwissenschaftlichem Kontext sowie c) ihre Verflechtung mit Phänomenologie, Formalismus und Strukturalismus in Form der Konzepte, die hierzu in der zentraleuropäischen, näherhin der Prager philosophischen Tradition entwickelt wurden.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen