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Erinnern heißt gedenken und informieren: Die nationalsozialistische Euthanasie und der historische Ort Berliner Tiergartenstraße 4. Ein Erkenntnistransfer-Projekt

Antragsteller Professor Dr. Gerrit Hohendorf (†)
Fachliche Zuordnung Neuere und Neueste Geschichte (einschl. Europäische Geschichte der Neuzeit und Außereuropäische Geschichte)
Wissenschaftsgeschichte
Förderung Förderung von 2013 bis 2016
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 234017019
 
Am 2. September 2014 wurde der Gedenk- und Informationsort für die Opfer der nationalsozialistischen Euthanasie-Morde an der Berliner Tiergartenstraße 4 der Öffentlichkeit übergeben. Am historischen Ort der Organisationszentrale der nationalsozialistischen Krankenmorde befindet sich nun ein Erinnerungsort, der Gedenken und historische Information miteinander verbindet. Die Gestaltung folgt dem Entwurf der Architektin Ursula Wilms, des Landschaftsarchitekten Heinz W. Hallmann und des Künstlers Nikolaus Koliusis. Die begleitende Freiluftausstellung wurde im Rahmen des DFG-Erkenntnistransfer-Projekts Erinnern heißt gedenken und informieren in Zusammenarbeit mit den Stiftungen Denkmal für die ermordeten Juden Europas und Topographie des Terrors konzipiert und erarbeitet. Dabei konnten die im Rahmen des DFG-Projektes Wissenschaftliche Erschließung und Auswertung des Krankenaktenbestandes der nationalsozialistischen Euthanasie-Aktion T4 gewonnenen Erkenntnisse zur Zusammensetzung der Gruppe der Opfer der Aktion T4 und zu den Selektionskriterien der Täter genutzt werden, um eine historische fundierte Darstellung der nationalsozialistischen Patientenmorde einem breiten Publikum nahezubringen. Texte in Leichter Sprache für Menschen mit Lernschwierigkeiten sowie Audio- und Videoangebote für Menschen mit Seh- und Hörbehinderungen ermöglichen eine weitgehend barrierefreie Zugänglichkeit der historischen Information. Ziel des Verlängerungsantrages ist es, zusammen mit dem Kooperationspartner neben dem bereits erschienenen Katalog in Leichter Sprache auch einen Katalog in deutsch-englischer Sprache zu erstellen und die geplante Website mit vertiefenden Informationen zum Gedenk- und Informationsort fertigzustellen. Darüber hinaus soll eine mobile Ausstellung mit den Inhalten des Gedenk- und Informationsortes erarbeitet werden, die eine weitgehend barrierefreie Präsentation der Ausstellung auch außerhalb von Berlin ermöglichen soll. Das Erkenntnistransferprojekt trägt so dazu bei, die Opfer von Zwangssterilisation und Euthanasie stärker in der Erinnerungskultur zum Nationalsozialismus wahrnehmbar zu machen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen (Transferprojekt)
Mitverantwortlich(e) Professorin Dr. Maike Rotzoll
 
 

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