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Wissenschaftliches Mitgefühl: Moral, Evolution, und viktorianische Zivilisationsvorstellungen

Antragsteller Rob Boddice, Ph.D.
Fachliche Zuordnung Neuere und Neueste Geschichte (einschl. Europäische Geschichte der Neuzeit und Außereuropäische Geschichte)
Wissenschaftsgeschichte
Förderung Förderung von 2013 bis 2017
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 234464910
 
Wissenschaftliches Mitgefühl (SOS) untersucht die historischen Verbindungen von Emotionen, sowie von Schmerzen und Moral im Kontext wissenschaftlicher, medizinischer und sozialen Praktiken. Das Projekt wurde 2013 begonnen und besteht inzwischen aus fünf Hauptbestandteilen: 1. Eine Monographie, Wissenschaftliches Mitgefühl: Moral, Evolution, und viktorianische Zivilisationsvorstellungen; 2. Einem Sammelband mit dem Titel Pain and Emotion in Modern History (bereits veröffentlicht) zu Gefühlsschmerz - Sympathie, Mitgefühl, Mitleid, Angst, Trauer - und den Praktiken, die daraus in vergleichbaren historischen Zusammenhängen entstanden; 3. Einer kompakten Biografie des Vaters der Pocken-Impfung, Edward Jenner; 4. Eine umfassende Einführung in die Geschichte von Schmerz, von der Antike bis zur Gegenwart, für die Oxford University Press Reihe Very Short Introduction to...; 5. Zwei Artikeln über das Verhältnis von Wissenschaft, Sympathie und Selbst im Kontext der ständigen Veränderungen des wissenschaftlichen und medizinischen Verständnisses von Emotionen. SOS zielt weiterhin darauf ab, die emotionalen Grundlagen der wissenschaftlichen Konstruktionen viktorianischer Moralvorstellungen zu entdecken, und dabei den Untersuchungszeitraum bis vor die bahnbrechenden Entdeckungen Darwins auszudehnen. Darwins Theorien wurden sowohl verwendet, um Vivisektion, Impfpflicht und Eugenik zu unterstützen, aber auch als Mittel, um sich genau diesen Praktiken zu widersetzen. Nachdem die verschiedenen evolutionären Vorstellungen von Sympathie einander gegenübergestellt worden sind, um die Zusammenhanglosigkeit des frühen darwinistischen Denkens zu zeigen, zielt SOS darauf ab, die sozialen, persönlichen und praktischen Auswirkungen dieser emotionalen und moralischen Krise zu untersuchen. Eine neue historiographische Grundlage für die Geschichte der Moral im späten neunzehnten und frühen zwanzigsten Jahrhundert wird vorgestellt, die es SOS ermöglicht, diese historiographische Grundlage weiter auszubauen, um mehr allgemeine Fragen in der Wissenschafts- und Medizingeschichte in der longe dureé auszuweiten. Außerdem will SOS einen emotionsgeschichtlichen Ansatz auf die große Frage Schmerz (physisch und emotional) mit breiter historischen und geographischer Ausdehnung (Antike bis zur zeitgenössischen medizinischen Wissenschaft) anwenden.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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