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Analyse von Unterschieden in der Patientenorientierung zwischen Brustzentren unter Berücksichtigung von Struktur, Führung und Organisationskultur der Krankenhäuser
Antragsteller
Privatdozent Dr. Christoph Kowalski
Fachliche Zuordnung
Public Health, Gesundheitsbezogene Versorgungsforschung, Sozial- und Arbeitsmedizin
Förderung
Förderung von 2013 bis 2014
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 236165672
Für das Institute of Medicine ist die Stärkung der Patientenorientierung eines der sechs Ziele zur Verbesserung der Patientenversorgung. Die Information der Patienten ist wiederum ein zentraler Teilaspekt der Patientenorientierung. Brustkrebspatientinnen und -patienten müssen eine Reihe bedeutsamer Entscheidungen treffen, die es erforderlich machen, dass die Patienten über die unterschiedlichen Optionen informiert sind. Bisherige Studien kamen übereinstimmend zu dem Ergebnis, dass Brustkrebspatienten einen insgesamt hohen Informationsbedarf haben, Daten aus Deutschland zeigten außerdem, dass es deutliche Unterschiede gibt bezüglich des Ausmaßes, zu dem sich Brustkrebspatienten in Brustzentren informiert und in die Entscheidung eingebunden fühlen. Dies ist bei dem insgesamt hohen Niveau der Brustkrebsversorgung in Deutschland und dem zugleich hohe Grad der Standardisierung umso bemerkenswerter.Bis dato gibt es allerdings kaum Studien, die systematisch untersuchen, warum die Qualität der Vermittlung von Informationen als einem zentralen Aspekt der Patientenorientierung zwischen Krankenhäusern variiert und was Prozesse der Informationsvermittlung in den Krankenhäusern behindert oder verbessert. Während es zahlreiche Untersuchungen zu Zusammenhängen zwischen soziodemografischen Merkmalen von Patienten und Informationsbedarfen und -defiziten gibt, gibt es zudem vergleichsweise wenige Untersuchungen, die Methoden aufzeigen, mit denen sich identifizieren ließe, welche Arten von Informationen für unterschiedliche Patienten angemessen sind. In Deutschland sind bislang noch zu wenige systematische Anstrengungen unternommen worden, Informationsdefizite von Patienten mit ihrer Fähigkeit, Gesundheitsinformationen zu lesen und zu verstehen in einen zu Zusammenhang zu bringen und zu untersuchen, wie Krankenhäuser mit dieser Herausforderung umgehen können.Das hier vorgestellte Projekt zielt darauf ab, 1. das Ausmaß der Variation von Patientenorientierung zwischen Brustzentren mit einem Fokus auf Informationsvermittlung mittels Patientenbefragungsdaten zu untersuchen; 2. mittels einer Schlüsselpersonenbefragung in den Brustzentren Charakteristika der Organisationskultur, der Struktur und des Führungsstils zu identifizieren; 3. Mittels Mehrebenenmodellen und unter Kontrolle von Patientenmerkmalen zu untersuchen, inwiefern Merkmale der Führung, der Organisationskultur und der Struktur mit der Patientenorientierung assoziiert sind; und 4. zu untersuchen, zu welchem Anteil die Fähigkeit der Patienten, Gesundheitsinformationen zu lesen und zu verstehen (mit-)ursächlich für Informationsbedarfe und -defizite sind.Das Projekt wird mit deutschen Daten an der University of Michigan School of Public Health unter der Betreuung von Prof. Lee and Prof. Jacobson durchgeführt.
DFG-Verfahren
Forschungsstipendien
Internationaler Bezug
USA