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Probleme sehen - Ansichtssache: Wahrnehmung von kartographischen Darstellungen als visuelle Kommunikationsmittel in der Entwicklungszusammenarbeit
Antragstellerin
Immelyn Domnick
Fachliche Zuordnung
Humangeographie
Förderung
Förderung von 2006 bis 2010
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 23652119
Ein Grundsatz der Entwicklungszusammenarbeit ist die Partizipation der Betroffenen. Dabei kommt es aufgrund unterschiedlicher Wertvorstellungen und Sprachschwierigkeiten häufig zu Verständigungsproblemen zwischen Wissenschaftlern oder Experten und der lokalen Bevölkerung. Visuelle Darstellungen sind verbaler Kommunikation oft überlegen und können unter Umständen über Kommunikationsbarrieren hinweghelfen. Es wurden empirische Untersuchungen zum Verständnis von Karten und kartenverwandten Darstellungen in einer ländlichen Region in Äthiopien durchgeführt. Es zeigte sich, dass Analphabeten sich trotz Kartenunerfahrenheit sehr gut in Karten orientieren können und die Inhalte verstehen, wenn bei der Kartengestaltung regionale Bedingungen und wahrnehmungspsychologische Regeln berücksichtigt werden. Mit Hilfe von kartographischen Darstellungen kann ein Zugang zum Raumwissen der Menschen geschaffen werden. Als Diskussionsgrundlage werden unkomplizierte Sachverhalte aus dem täglichen Leben thematisiert. Besonders hohe Akzeptanz und Identifikation werden durch Einbindung von dreidimensionalen Geländemodellen in der Projektarbeit erreicht. Die direkte Integration der Ergebnisse aus den vorliegenden empirischen Untersuchungen in ein laufendes GTZ Projekt in Dodola / Äthiopien bestätigten die Eignung dreidimensionaler Geländemodelle als Kommunikationsmittel in der Entwicklungszusammenarbeit.
DFG-Verfahren
Publikationsbeihilfen
