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Die kaiserlichen Druckprivilegien des Haus-, Hof- und Staatsarchivs in Wien
Antragsteller
Professor Dr. Hans-Joachim Koppitz (†)
Fachliche Zuordnung
Neuere und Neueste Geschichte (einschl. Europäische Geschichte der Neuzeit und Außereuropäische Geschichte)
Förderung
Förderung von 2006 bis 2008
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 23753983
Die Arbeiten an dem vorliegenden Manuskript über die Druckprivilegien des Österreichischen Haus-, Hof- und Staatsarchivs in Wien wurden etwa 1980 begonnen. Sie konnten zunächst nur in kurzen Zeiten, die nicht durch den Lehrbetrieb am Institut für Buchwesen an der Johannes Gutenberg Universität ausgefüllt waren, zu einem Teil durchgeführt und erst nach meiner Emeritierung 1992 intensiviert werden. Die Geschichte des Buchdrucks und des Buchhandels ist von Beginn an auch eine Geschichte des Nachdrucks und des Kampfes dagegen gewesen. Die neue Kunst, textidentische oder fast textidentische Bücher herzustellen und zu verkaufen, verbreitete sich nach Gutenberg rasch über ganz Europa. Ungefähr 27.000 Titel sind für das Jahr 1500 nachweisbar, viele davon Neuauflagen oder gar wörtliche Nachdrucke. Den Nachdrucken war es möglich, ihre Bücher billiger anzubieten. Diese neuen Marktverhältnisse machten eine Regelung durch die Obrigkeiten nötig. Den wirksamsten Schutz konnte der Kaiser durch Druckprivilegien bieten, deren Geltung sich über das ganze Reich erstreckte. Fürsten, geistliche wie weltliche, und die Reichsstädte konnten auch Schutzbriefe gewähren, die allerdings nur innerhalb ihres Territoriums wirksam waren. Das Verzeichnis der kaiserlichen Druckprivilegien gibt einen Überblick über die im Wiener Archiv vorhandenen Dokumente. Zwar ist der in Wien aufbewahrte Bestand lückenhaft, aber er ist doch eine einzigartige Fundgrube für die Geschichte des Buchwesens, des Urheber- und Verlagsrechts und anderer Gebiete, wie der Literatur-, Musik- und Kunstgeschichte.
DFG-Verfahren
Publikationsbeihilfen