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Dynamik des perzeptuellen Gedächtnisses in der visuellen Suche

Fachliche Zuordnung Allgemeine, Kognitive und Mathematische Psychologie
Förderung Förderung von 2013 bis 2018
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 239914826
 
Das geplante Forschungsvorhaben befasst sich mit perzeptuellen Lernen in der visuellen Suche, sog. Contextual Cueing (Chun & Jiang, 1998). Bei Contextual Cueing handelt es sich um das Phänomen, dass die Reaktionszeiten (RZ) im Verlauf des Suchexperiments abnehmen für bereits dargebotete, relativ zu neuen, Zielreiz-Distraktoranordungen. Dabei besitzen die Probanden/innen keine bewusste Kenntnis über die Displaywiederholungen. Es wird davon ausgegangen, dass Contextual Cueing durch ein implizit räumliches Langzeitgedächtnis vermittelt ist. In diesem Zusammenhang sind Studien interessant die zeigen, dass der Effekt kann bis zu 14 Tagen andauern kann (van Asselen & Castelo-Branco, 2009). Die geplanten Experimente sind durch zwei Beobachtungen gerade der jüngeren Zeit motiviert, auch aus unseren eigenen Laboren: (1) bei Analyse der RZ auf der Displayebene zeigt sich, dass einzelne Displays mit RZ-Vorteilen, andere dagegen mit RZ-Nachteilen einhergehen (jeweils relativ zur Baseline-Bedingung). Für eine dritte Gruppe von wiederholten Displays unterscheiden sich die RZ gar nicht von denen für Baseline-Displays (Geyer, Shi, & Müller, 2010; Schlagbauer, Müller, Zehetleitner, & Geyer, 2012; Smyth & Shanks, 2008). (2) Zusätzlich ist es so, dass einzelne Displays über Zufallsniveau wiedererkannt werden, insbesondere dann, wenn Such- und Rekognitonsleistung simultan erfasst werden (Schlagbauer et al., 2012). Das bedeutet, dass der Kontexteffekt zumindest teilweise expliziter Natur sein könnte. Vor diesem Hintergrund werden für das Projekt diese Fragen abgeleitet: (1)Welche Faktoren sind am (positiven und negativen) Lernen von Zielreiz-Distraktoranordungen in der visuellen Suche beteiligt? Zur Beantwortung dieser Fragestellung sollen Beobachtervariablen (Experimentalserie 1), Displayfaktoren (Serie 2) sowie visuelle Gruppierung (Serie 5) untersucht werden. In Serie 4 sollen die Einflüsse von (positiv und negativ) gelernten Suchdisplays auf die Aufmerksamkeitslenkung durch kombinierte Registrierung von Verhaltens- und elektrophysiologischen Variablen erforscht werden.(2) Ist der Kontexteffekt ein bewusster Gedächtniseffekt? Dazu vertieft Serie 3 die Frage der Kopplung von Contextual Cueing und Bewusstsein (Schlagbauer et al., 2012). Es sollen u.A.alternative Bewusstseinsmaße erhoben werden, wie die explizite Kenntnis der Distraktorkonfiguration vs. des Zielreizorts, sowie der Zusammenhang verschiedener Bewusstseinsmaße untersucht werden. Und Experimentalreihe 6 widmet sich der Frage, ob Contextual Cueing über ein zentrales (explizites und implizites) Gedächtnissystem vermittelt wird. Eine wichtige methodische Klammer der Serien 1-6 ist die Analyse der abhängigen Variablen (RZ, Genauigkeit, im Sinne der Signalentdeckungstheorie, Rekognitionsmaße, elektrophysiologische und okulomotorische Maße) auf der Ebene individueller Suchdisplays.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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