Detailseite
Projekt Druckansicht

DELTAS: Anregung von Maßnahmen für die nachhaltige Entwicklung von Deltasystemen mittels integrierter Modelle zur Risikoabschätzung

Fachliche Zuordnung Physische Geographie
Geodäsie, Photogrammetrie, Fernerkundung, Geoinformatik, Kartographie
Humangeographie
Förderung Förderung von 2013 bis 2020
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 240590131
 
Deltas werden durch die Kraft der Flüsse und Meere geformt. Sie sind gekennzeichnet durch eine flache Topographie, meist hohe landwirtschaftliche Erträge, hohe Biodiversität in einem weit verzweigten Netzwerk von Flussarmen und Kanälen. Gas‐ und Ölvorkommen in den durchstarke Interaktion des Land‐Küsten‐Systems geprägten Räumen sind ebenfalls häufig. Obwohl Deltas nur 5% der Landoberfläche der Erde bedecken, leben dort über 500 Millionen Menschen. Die natürliche Lebensgrundlage dieser Menschen ist durch zunehmende Urbanisierung, sozio‐ökonomische Transformation, Intensivierung der Landwirtschaft und die Exploration von Rohstoffen, die das natürliche Gleichgewicht der Stoffkreisläufe stören, gefährdet. Wasserverunreinigung, Umweltverschmutzung, Oberflächenversiegelung und der Verlust von Lebensräumen und Schutzzonen bedrohter Pflanzen und Tiere sind nur einige der drohenden Gefahren. Zu den Auswirkungen eines prognostizierten Anstieges des Meeresspiegels durch den Klimawandel zählen zunehmende Risiken der Überflutungen, des Salzeintrages in küstennahe Böden und Aquifere, Küstenerosion, Verlust von landwirtschaftlichen Flächen und zahlreicher Ökosystemfunktionen, sowie die Gesundheitsgefährdung der Deltabewohner.Das Ziel des DELTAS Projektes ist es, eine vielseitige Modellierungsumgebung zu entwickeln, um die einzigartigen Funktionen von Deltas zu erfassen und die verschiedenen Bedrohungen darzustellen. Daraus wird eine quantitative Abschätzung ihrer Vulnerabilität abgeleitet. Die Integration sozialer, ökonomischer, biophysikalischer und umweltbezogener Daten wird es Planungsverantwortlichen einer Deltaregion erlauben, optimierte Lösungen für ihre Region abzuleiten. Besonders für Regionen mit schlechtem Zugang zu detaillierten Daten ist es von großem Interesse, eine umfassende Dateninfrastruktur aufzubauen und angepasste Modellierungs‐ und Vorhersagewerkzeuge nutzen zu können. Die Auswahl der 3 Untersuchungsgebiete zur Demonstration der entwickelten Werkzeuge – das Mekong Delta, das Ganges Delta und das Amazonas Delta – sowie die Forschungsarbeiten in diesen Regionen wird durch etablierte, lokale und regionale Kontaktnetzwerke unterstützt. Zusätzlich wird der internationalen Wissenschaftsgemeinschaft ein Portfolio aus weltweiten delta‐relevanten Daten zur Verfügung gestellt.Die spezifischen Aufgaben von DELTAS:(1) die Entwicklung eines Globalen Vulnerabilitätsindexes für Deltaregionen (GDVI) als Parameter zur Beschreibung des aktuellen und zukünftigen physisch‐sozio‐ökonomischen Risikopotentiales für Deltas weltweit(2) die Entwicklung einer vielseitigen Modellierungsumgebung zur Ausbildung einer quantitativen Grundlage für regionale Untersuchungen und Vergleichsmöglichkeiten von Szenarien zur Entscheidungsunterstützung ‐ das sogenannte Delta Risk Assessment and Decision Support Tool (Deltas‐RADS) auf der Basis von open‐source Technologien(3) Zusammenarbeit von regionalen Teams mit Entscheidungsträgern zur Demonstration der Entwicklungen anhand ausgewählter Beispiel‐Deltaregionen (Deltas‐ACT): Mekong Delta, Ganges Delta, Amazonas Delta(4) Bereitstellung von konsolidierten Daten zur Darstellung der Interaktion von Umwelt und Mensch in Deltaregionen (Deltas‐DAT), Berechnung von Vulnerabilitätsparametern, Nutzung als Eingangsdaten für die Deltas‐RADS Modellierungsumgebung
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Internationaler Bezug Brasilien, Großbritannien, Indien, Japan, USA
 
 

Zusatzinformationen

Textvergrößerung und Kontrastanpassung