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Prähistorische und klassische Blei-Silbergewinnung in Ari / Attika
Antragsteller
Professor Dr. Hans Lohmann (†)
Fachliche Zuordnung
Klassische, Provinzialrömische, Christliche und Islamische Archäologie
Förderung
Förderung von 2013 bis 2024
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 241375810
Wie die Laurion-Konferenz vom November 2019 in Bochum gezeigt hat, ist es schon jetzt gelungen mit dem Projekt »Prähistorischer und klassischer Blei-Silber-Bergbau in Ari / Attika« der Laurionforschung neue Impulse zu geben. Mit Ari wurde erstmals exemplarisch ein kleiner, aber repräsentativer Ausschnitt des Laurion von ca. 6 km² vollständig erfasst und auch geologisch detailliert kartiert. Mit den Analysen von archäometallurgischen Objekten aus dem Ergasterion Ari 63 sollen mittels naturwissenschaftlicher Analysen neue Einsichten in die chaîne opératoire bei der Aufbereitung der Blei-Silbererze bis hin zu ihrer Verhüttung gewonnen werden. Die griechischen Denkmalbehörden haben in den letzten fünf Jahrzehnten im Laurion eine unbekannte Zahl von Ausgrabungen durchgeführt, von denen keine einzige nach wissenschaftlichen Maßstäben als ›publiziert‹ gelten darf. Während der Ari-Survey und die Grabung in Ari 63 neben der Auswertung der Altgrabungen von K. Tsaïmou in Ari durch S. Nomicos dazu führen werden, dass dieses Bergbaurevier künftig das am besten erforschte des ganzen Laurion sein wird, ergibt die Auswertung der Altgrabung im Kraftwerkskomplex von Thorikos durch F. Hulek völlig neue Einblicke in die Situation im Laurion in hellenistischer Zeit.Unsere Kenntnisse der Verhältnisse unter Tage ist immer noch unzureichend. Grubenrisse des sächsischen Geologen Baldauf gingen im Zweiten Weltkrieg verloren, Grubenpläne der französischen Bergbaugesellschaft (CFML) liegen ungeordnet und weitgehend unzugänglich im Archiv des Technologiko Parko in Lavrio. Dank der Mitarbeit von Prof. Dr. D. Morin (Université de Lorraine, Nancy) und seines Teams wurde 2016 exemplarisch die größte Grube in Ari eingehend untersucht, vermessen und beprobt. Die Auswertung der Proben liegt in den Händen von Prof. Dr. P. Voudouris von der Nationalen Kapodistrias-Universität Athen. D. Morin und sein Team haben damit – abgesehen von ihren anderweitigen, höchst verdienstvollen Forschungen im Laurion – bereits einen grundlegenden Beitrag zum antiken Bergbau in Ari geleistet. Gleichzeitig haben sie damit auch wesentlich die neue geologische Detailkartierung von Ari durch A. Fotiadis unterstützt.Die erfolgreiche Zusammenarbeit soll 2022 fortgesetzt und wenigstens eine weitere Grube montanarchäologisch untersucht werden. Dafür böte sich die Grube Ari 63J an, die das unmittelbar angrenzende Ergasterion Ari 63A beliefert haben dürfte.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Mitverantwortliche
Dr. Frank Hulek; Dr. Sophia Nomicos