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Dynamiken interkultureller Begegnungen

Antragstellerin Dr. Maike Schmidt, seit 7/2015
Fachliche Zuordnung Neuere und Neueste Geschichte (einschl. Europäische Geschichte der Neuzeit und Außereuropäische Geschichte)
Förderung Förderung von 2013 bis 2018
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 242582799
 
Das geplante internationale wissenschaftliche Netzwerk möchte mittels seiner interdisziplinären Ausrichtung die bisher in der Wissenschaft kaum verbundenen methodischen und konzeptuellen Zugänge zur Erforschung interkultureller Kontakte vom 17. Jahrhundert bis in die Gegenwart in Verbindung bringen und anhand konkreter Fallstudien die Möglichkeiten ihrer Verknüpfung prüfen, um so innovative Perspektiven für die interdisziplinäre Erforschung kultureller Kontakte zu entwickeln. Im Mittelpunkt der inhaltlichen Arbeit des Netzwerks, in dem sowohl Kultur als auch Kulturkontakt als begriffliche Konstruktionen mit bisweilen vielfältigen Konnotationen verstanden werden, stehen dabei die Akteure: „Getroffen" bezieht sich auf Begegnungen von Menschen, die sich unterschiedlichen kulturellen Kontexten zugehörig fühlen oder diesen zugeordnet werden, an Differenzierungs- oder Annäherungsprozessen beteiligt sind und Begegnungen in jeweils besonderer Weise erleben und repräsentieren. Neben diesen Akteuren erster Ebene nimmt das Netzwerk aber auch die Wissenschaftlerinnen als Akteure in den Blick: „Getroffen" verweist hier im Sinne einer 'treffenden1 Beschreibung auf die Ebene der wissenschaftlichen Untersuchung von Begegnungssituationen und damit auf die Rolle der Wissenschaft und ihrer konzeptuellen und methodischen Zugänge bei der Konstruktion und Interpretation von Kulturkontakten.Kulturelle Kontakte zeichnen sich sowohl durch Momente der Annäherung als auch durch solche der Distanzierung aus, sodass das Netzwerk mithilfe der Dialektik von Nähe und Distanz als übergreifendem Interpretament Erfahrungen, Aussagen und Kontaktmodelle der Akteure beider Ebenen aus unterschiedlichen Disziplinen zu systematisieren versucht. Auf diese Weise soll die in der Forschung oft stark betonte Konflikthaftigkeit kultureller Kontakte um ihr ebenfalls existentes Gegenüber, die Suche und Erfahrung von Nähe, erweitert werden. Um die Dynamik der Kontakte in ihrer Komplexität erforschen zu können, sollen auf einer darunterliegenden Stufe Orte und Spuren von Begegnungen als zentrale Analyse- und Vergleichskategorien verstanden werden, die im interdisziplinären Rahmen helfen, das Verhältnis von Nähe und Distanz aller beteiligten Akteure zu bestimmen: Untersucht werden sollen zum einen die Konstruktionen - imaginierter und handlungsbeeinflussender - (Zeit-)Räume, an denen die Akteure beteiligt sind und in denen sie sich und „die Anderen" verorten. Zum anderen konzentriert sich die Arbeit auf die Spuren, die alle Beteiligten in den Be- und Verarbeitungsprozessen der Begegnungserfahrungen in unterschiedlichsten medialen Formen hinterlassen. Wegen ihres unterschiedlichen Schwerpunktes auf empirischen oder philosophisch-theoretischen Fragen können die im Netzwerk vertretenen Disziplinen einander in der Untersuchung der zwei genannten Ebenen gewinnbringend ergänzen.
DFG-Verfahren Wissenschaftliche Netzwerke
Ehemalige Antragstellerin Professorin Dr. Esther Möller, bis 6/2015
 
 

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