Detailseite
Projekt Druckansicht

Die Ozeanzirkulation im Wechsel zwischen Glazial und Interglazial - hochaufgelöste Messungen von Neodym-Isotopien an atlantischen IODP/ODP Kernen.

Fachliche Zuordnung Paläontologie
Physik, Chemie und Biologie des Meeres
Förderung Förderung von 2013 bis 2018
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 242773409
 
Erstellungsjahr 2018

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Die Dynamik der Ozeane ist ein wichtiger Akteur bei globalen Klimaänderungen. Insbesondere Variationen in der Stärke der Tiefenwasserbildung im Nordatlantik haben einen direkten Einfluss auf den meridionalen Wärmetransport und den Austausch von Spurenstoffen, wie zum Beispiel CO2, mit der Atmosphäre. Um solche Veränderungen in der Vergangenheit zu rekonstruieren, bedarf es sogenannter Proxies, also Parameter die Auskunft über den Zustand der Ozeane zum Zeitpunkt ihrer Archivierung, beispielsweise in marinen Sedimenten liefern. Ein solcher Proxy ist die radiogene Isotopensignatur von Neodym, das aus dem Tiefenwasser in Meeressedimente aufgenommen wird und Auskunft über den Ursprungsort der Wassermasse liefern kann (authigenes Nd). In diesem Projekt haben wir detaillierte Studien unternommen, um a) die Extraktion von authigenem Nd zu verbessern, b) die Robustheit von Wassermassen-Isotopensignaturen unter starken Störeinflüssen zu untersuchen und c) Veränderungen der Nd-Isotopensignaturen und Wassermassenverteilung im subpolaren und östlichen Nordatlantik seit dem Letzten Glazialen Maximum zu rekonstruieren. Die hier weiterentwickelte Methode zur Extraktion von authigenem Nd ist für sehr viele verschiedene Tiefseesedimente einsetzbar, sehr effizient und noch dazu über einfache Zusatzmessungen verifizierbar. Die Untersuchungen im glazialen Nordostatlantik haben gezeigt, dass kurzzeitige Ereignisse starken Detrituseintrags keine signifikanten Auswirkungen auf die Nd-Isotopensignatur des Tiefenwassers hatten, langwierige Veränderungen in der Verwitterung hingegen schon. Letztere sind allerdings noch nicht gut verstanden und bedürfen zukünftiger Untersuchungen, um ihren Einfluss auf die Nd- Isotopensignaturen von Quellwassermassen besser zu verstehen und somit die Genauigkeit von paläozeanographischen Untersuchungen mittels dieses Proxies zu verbessern. Im subpolaren Nordatlantik konnte zudem untersucht werden, wie sich die Stärke und/oder die Tiefe der Grenzströmungen aus der Norwegen- und Islandsee seit dem Letzten Glazialen Maximum verändert haben. Mit diesem Projekt konnten die Grundlagen gelegt werden, um den Nd-Istotopen Proxy großskalig einzusetzen, die Systematik von Nd-Isotopen im Tiefenwasser und Sedimenten im Detail zu verstehen, und die Zirkulationsveränderungen im subpolaren Nordatlantik genau zu entschlüsseln. Die hohe Effizienz der überarbeiteten Methode in der Nd-Extraktion führte dazu, dass wesentlich mehr Nd-Isotopendaten gewonnen werden konnten als beantragt wurden. Diese Fülle von Nd-Isotopendaten hat uns ermöglicht, jede Teilstudie wesentlich detaillierter zu gestalten, als es der methodische Stand vor diesem Projekt erlaubt hätte.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

 
 

Zusatzinformationen

Textvergrößerung und Kontrastanpassung