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Ionenfallen-Massenspektrometer mit Kopplung an Flüssigkeitschromatographie (LC-MS)

Fachliche Zuordnung Mikrobiologie, Virologie und Immunologie
Förderung Förderung in 2013
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 242851893
 
Erstellungsjahr 2017

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Abbau von Gallensalzen. Gallensalze sind oberflächenaktive Steroidverbindungen mit unterschiedlichen Funktionen in Vertebraten. Ein beträchtlicher Teil der Gallensalze wird in die Umwelt ausgeschieden, wo sie Bakterien als Energie- und Kohlenstoffquelle dienen. Der bakterielle Abbau von Gallensalzen erfolgt über den sogenannten 9,10-seco-pathway. Der Einfluss der Hydroxylgruppen von Mono-, Di- und Trihydroxy-Gallensalze auf den Abbau war weitgehend unbekannt. Untersuchungen mit Deletionsmutanten und in vitro Enzymassays mit Zellextrakten des Modellorganismus Pseudomonas stutzeri Chol1 zeigten, dass die 12-Hydroxylgruppe der 12-Hydroxygallensalze wie z.B. Cholat und Deoxycholat während des Abbaus in zwei enzymatischen Schritten reduktiv dehydroxyliert wird. Des Weiteren konnte gezeigt werden, dass die 7α-Hydroxylgruppe für den Abbau des Steroidgrundgerüsts essentiell ist. Während des Abbaus von 7-Deoxy-Gallensalzen wie z.B. Deoxycholat wird die fehlende Hydroxylgruppe in zwei enzymatischen Schritten eingefügt, woran die Acyl-Coenzym A- Dehydrogenase Scd3AB beteiligt ist. Kürzlich wurde gezeigt, dass Novosphingobium sp. Stamm Chol11 7-Hydroxy-Gallensalze wie Cholat über einen alternativen, bisher weitgehend unbekannten Weg abbaut. Untersuchungen mit Stamm Chol11 ergaben, dass die bisher unbekannte Hydroxysteroid-Dehydratase Hsh2 das Schlüsselenzym dieses Abbauweges ist und für den vollständigen Abbau der 7α-Hydroxy- Gallensalze essentiell ist. Des Weiteren wurde eine bisher unbekannte Steroid-Coenzym A-Ligase Scl1 entdeckt und charakterisiert, die ebenfalls für diesen alternativen Abbauweg essentiell ist. Das HPLC-MS-System war entscheidend für die Gewinnung dieser neuen Erkenntnisse zum bakteriellen Steroid-Metabolismus. Das Gerät wurde dabei für die Analyse der Kulturüberstände, für Enzymassays mit Zellextrakten und aufgereinigten Proteinen, für die Identifizierung neuer Steroid-Abbauintermediate sowie für die Bestimmung des Reinheitsgrads der aufgereinigten Abbauintermediate benutzt. Bakterieller Abbau von Methylamin und Projekte weiterer Nutzer. Methylamine kommen in Meeren ubiquitär vor und können von vielen marinen Bakterien zum Wachstum genutzt werden. Unsere Studie zeigte, dass heterotrophe Bakterien Kieselalgen unter photoautotrophen Bedingungen mit Ammonium aus der Spaltung von Monomethylamin versorgen können. Das HPLC-MS-System wurde bei der Untersuchung dieser neuartigen organismischen Interaktion bei der Etablierung der Methylamin- Analysemethode eingesetzt. Bei den weiteren Nutzern wurde das HPLC-MS-System hauptsächlich durch die Arbeitsgruppe von Frau Prof. Susanne Fetzner für Untersuchungen zur Biosynthese und zum Abbau von Alkylchinolonen eingesetzt.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

 
 

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