OA Monographien: Entwicklung eines Geschäftsmodells für Open Access Monographien anhand des Pilotprojektes Heidelberg Studies in Transculturality
Final Report Abstract
Ziel des Projektes war ursprünglich die Entwicklung eines Geschäfts- und Betriebsmodells für einen langfristig nutzbaren Publikationsservice für wissenschaftliche Monographien und monographische Reihen im Open Access. Als Pilotprojekt sollte eine neue, an ein internationales Publikum adressierte englischsprachige Buchreihe für Nachwuchswissenschaftler („Heidelberg Studies on Transculturality“) dienen, die am Exzellenzcluster Asia and Europe betreut wird. Bald nach Projektbeginn im Mai 2014 beschloss die Heidelberger Universitätsleitung auf Vorschlag der beiden Projektleiter, die Gründung eines Heidelberger Universitätsverlags zur Publikation von Monographien, Zeitschriften, Forschungsdaten und neuen Medien auf den Weg zu bringen. Diese Initiative führte im Vergleich zur Ausgangslage bei der Antragstellung zu der Anforderung, bereits zu einem früheren Zeitpunkt als ursprünglich geplant an der Universität Heidelberg nachhaltige Publikationsstrukturen aufzubauen. Das DFG-Projekt wurde nun Teil eines wesentlich größeren Unternehmens. Zur Begleitung dieses Unternehmens setzte das Rektorat einen wissenschaftlichen Beirat aus führenden Fachvertretern der Universität ein, der den Gründungsprozess in seinen strategischen wie operativen Aspekten begleiten und unterstützen sollte. Ein Positionspapier vom Oktober 2014 bildete die Grundlage für einen Rektoratsbeschluss über die Gründung eines Verlags unter dem Namen Heidelberg University Publishing (heiUP) zum 1.1.2015. Die Erweiterung des Projektes auf eine Verlagsgründung hat zahlreiche Problemlösungen erbracht, die weit über Heidelberg hinaus paradigmatischen Charakter haben. Diese Lösungen werden in Form eines Betriebsmodells veröffentlicht. Wie im Antrag vorgesehen, wurde an der Universitätsbibliothek Heidelberg ein Tool entwickelt, das unter dem Namen „heiMPT – Heidelberg Monograph Publication Tool“ zum Projektabschluss Produktionsreife erreicht hat und über Github publiziert ist. heiMPT ermöglicht eine automatische Generierung von verlagsspezifischen Ausgabeformaten wie HTML, PDF und EPUB aus Microsoft-Word-Eingabedateien. Als medienneutrale XML-Zwischenformate nutzt heiMPT die Journal Article Tag Suite (JATS) und das Book Interchange Tag Set (BITS), zwei etablierte XML-Formate der National Library of Medicine (NLM). heiMPT kann um weitere Ausgabeformate erweitert werden und die Integration in Open Monograph Press (OMP) und Open Journal Systems (OJS) ist leicht möglich. heiMPT kann sowohl als Kommandozeilen- als auch als Web-Anwendung eingesetzt werden und bietet eine webbasierte Metadatenverarbeitung. Eingesetzt wird an der UB Open Monograph Press (OMP) in Version Stable 1.2.0: fünf Produktiv- und fünf Testinstanzen (Heidelberg University Publishing, heiBOOKS, arthistoricum.net-ART-Books, Propylaeum-eBooks, CrossAsia-eBooks). Aufgrund der mangelnden Funktionalitäten sowie der fehlenden layouttechnischen Flexibilität wurde in Eigenleistung ein von OMP losgelösten Frontend für heiUP entwickelt, dass neben der Präsentation der Monographien, Sammelwerke und Zeitschriften auch alle Verlagsinformationen enthält. Es existieren diverse Schnittstellen. Die für heiUP entwickelten Funktionalitäten wurden ebenfalls auf die anderen OMP-Instanzen übertragen. Alle Abläufe des Publikationsprozesses eines eBooks in verschiedenen Ausgabeformaten (inkl. Prrint on Demand) wurden im Projektverlauf strategisch konzipiert, erprobt und dokumentiert. Insgesamt wurden somit bislang 180 Monographien und Sammelbände auf den Heidelberger E-Book-Plattformen veröffentlicht. Zahlreiche weitere sind in Vorbereitung, so befinden sind alleine bei heiUP derzeit rund 25 Titel in den verschiedenen Stadien des Workflows.
Publications
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"Laying Tracks as the Train Approaches: Innovative Open Access Book Publishing at Heidelberg University from the Editors' Point of View", Journal of Scholarly Publishing, 48 (2)
Hacker, Andrea and Elizabeth Corrao
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“Software für den Publikationsworkflow und den Peer-Review Prozess”, in Praxishandbuch Open Access, Hrsg. Konstanze Söllner, Bernhard Mittermaier, Berlin: deGruyter, 2017. 283-290
Hacker, Andrea