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Vergleichende Untersuchung von Lebensweise und Mentalitätswandel von Bürgerfamilien aus Liverpool und Hamburg im Ersten Weltkrieg auf Grundlage privater Briefwechsel.

Antragsteller Dr. Dietmar Molthagen
Fachliche Zuordnung Neuere und Neueste Geschichte (einschl. Europäische Geschichte der Neuzeit und Außereuropäische Geschichte)
Förderung Förderung von 2006 bis 2007
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 24572102
 
Untersucht wurden die Kriegserlebnisse und ihre Bewältigung von zwölf Bürgerfamilien aus Liverpool und Hamburg anhand ihrer privaten Briefwechsel in der Zeit des Ersten Weltkrieges. Zentrale Ergebnisse sind erstens die überwiegenden internationalen Gemeinsamkeiten in Lebensweise und -deutung der Bürgerfamilien. Stärker als durch die Nationalität wurden die Kriegserlebnisse in der Heimat durch Geschlecht, Generation und Einbindung in das bürgerliche Netzwerk, im Feld durch Einsatzgebiet und Dienstgrad geprägt. Zweites zentrales Ergebnis ist die ungebrochene Bedeutung bürgerlicher Werte und Gewohnheiten, die für die Bewältigung der Kriegserlebnisse bedeutsamer waren als etwa kriegsunmittelbare Sinnstiftungsangebote. An erster Stelle dienten das Familienideal sowie das Arbeitsideal zur Bewältigung des Kriegserlebnisses sowohl im Feld als auch in der Heimat. Aber auch bürgerliche Gewohnheiten wie etwa Formen der Geselligkeit wurden unter den Bedingungen des Krieges aufrecht erhalten. Insofern widersprechen die Untersuchungsergebnisse der These eines Niedergangs des Bürgertums im und durch den Ersten Weltkrieg, von einem Ende der Bürgerlichkeit kann keine Rede sein.
DFG-Verfahren Publikationsbeihilfen
 
 

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