Saraceni, Mauri, Agareni, etc. in Latin Christian sources of the 7th to 11th century.
Final Report Abstract
Die Projektarbeiten zielten auf einen verbesserten Zugang zu Quellen des 7. bis 11. Jahrhunderts, die über Saraceni, Mauri, Agareni, etc. berichten, um darauf aufbauend weiterführende Erkenntnisse zu den genannten Personengruppen und ihrem Auftreten in der lateinisch-christlichen Überlieferung zu gewinnen. Zu diesem Zwecke wurde für das Projekt eine Doppelstruktur angelegt. Sie besteht in einem Teil in dem Aufbau einer digitalen Quellensammlung, dem Repertorium Saracenorum, das veröffentlicht und damit einer wissenschaftlichen und interessierten Öffentlichkeit für weiterführende Studien zur Verfügung gestellt werden soll. Im Zuge des Fortsetzungsantrags wurde die Zusammenarbeit mit dem Cologne Center for eHumanities, Data Center the Humanities und der Historisch-Kulturwissenschaftlichen Informationsverarbeitung in Köln aufgebaut. Mit ihrer Unterstützung wird die Online-Publikation des Repertorium Saracenorum nun in Form eines offenen Semantic MediaWiki umgesetzt. Den zweiten Teil bilden zwei Pilotstudien, in denen aufbauend auf dem Repertorium Saracenorum die Quellen auf je eine spezifische Fragestellung hin untersucht werden. So kann zur Schließung bestehender Forschungslücken beigetragen werden. Dabei nimmt der Projektleiter fränkische Quellen des 8. und 9. Jahrhunderts in den Blick, während sich die wissenschaftliche Mitarbeiterin ostfränkischen Quellen der ottonischen Zeit widmet. Anhand ausgewählter Quellen untersucht sie exemplarisch die Darstellung mit Blick auf Vorstellungen über Sarazenen. Diese treten in den Berichten vor allem in Zusammenhang mit ‚sarazenischen‘ Niederlassungen an der provençalischen und italienischen Mittelmeerküste auf. In der Auswertung zeigt sich, dass die Verfasser und Verfasserinnen den sog. Sarazenen ausdrücklich Rollen in ihren Werken zuweisen. In diesen Rollen werden die Sarazenen als Gegenspieler der christlichen Protagonisten etabliert und erhalten dabei die Funktion, die Gottesnähe (oder –ferne) dieser nachzuweisen.