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Probabilistische Entscheidungen von Kindern II
Antragsteller
Professor Dr. Tilmann Betsch
Fachliche Zuordnung
Entwicklungspsychologie und Pädagogische Psychologie
Allgemeine, Kognitive und Mathematische Psychologie
Allgemeine, Kognitive und Mathematische Psychologie
Förderung
Förderung von 2013 bis 2022
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 246490336
Das Projekt erforscht, wie Kinder Entscheidungen in probabilistischen Umwelten treffen. Wir konnten zeigen, dass schon 5- bis 6-Jährige in der Lage sind, multiple Informationen in komplexen Umwelten zu integrieren und dabei Gewichtungen vorzunehmen. Dies unterstützt konnektionistische Ansätze intuitiven Entscheidens, die Integration als einen fundamentalen automatischen Prozess ansehen. Allerdings beginnen Kinder erst ab 9 bis 10 Jahren, Wahrscheinlichkeiten systematisch zu nutzen. Das Phänomen des probability neglect dominiert bei 6-Jährigen und wird von nur etwa 1/3 der 9- bis 10-Jährigen überwunden. Unter der Perspektive des bounded-rationality-Ansatzes suchen wir nach Mechanismen in der Umwelt, die Kindern helfen, Wahrscheinlichkeiten intuitiv zu nutzen. Wir untersuchen insbesondere die Präsentation der Information, den Grad der Selbstbestimmung bei der Aufgabenbearbeitung und das Format von Ratschlägen. Wir erhoffen uns daraus neue Erkenntnisse in die Mechanismen, die das Phänomen des probability neglect bei Kindern reduzieren. Die gewonnenen Einsichten sollen Impulse zur Gestaltung von Entscheidungsumwelten liefern, in denen Kinder auch bei Entscheidungen mit weitreichenderen Konsequenzen partizipieren.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen