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Politische Kultur erzgebirgischer Bergstädte (1470-1648)

Fachliche Zuordnung Frühneuzeitliche Geschichte
Förderung Förderung von 2013 bis 2017
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 247217255
 
Das Projekt fragt nach der politischen Kultur erzgebirgischer Bergstädte vom Ausgang des Mittelalters bis zum Endes des Dreißigjährigen Krieges. Es geht von der Hypothese aus, dass sich die Besonderheiten des Typus Bergstadt nicht allein auf ökonomische, soziale und rechtliche Dimensionen beschränken, sondern dass sie auch und gerade auf der politischen Ebene zu verorten sind. Dabei ist besonders die komplexe Herrschaftssituation zwischen der Stadt, dem Landesherrn bzw. den Landesherren und den Akteuren des Bergbaus (Bergknappen, Bergverwaltung etc.) zu beachten. Das Projekt will auf verschiedenen Ebenen einen Beitrag zur Geschichte der Frühen Neuzeit leisten: auf der Ebene konkreter stadtgeschichtlicher Detailforschung; auf der Ebene komparativer stadthistorischer Typenbildung; schließlich auf der Ebene der politischen Kulturforschung.Konkret stehen drei Städte des sächsisch-böhmischen Erzgebirges im Mittelpunkt der Analyse, nämlich Freiberg, Schneeberg und Joachimsthal. Dabei ist der Vergleich asymetrisch angelegt. Das zentrale Untersuchungsobjekt ist Freiberg, weil für diese Stadt bereits eine vergleichsweise gute Forschungs- und vor allem Quellenlage existiert, auf die aufgebaut werden kann. Um weiterreichende Thesen zur politischen Kultur erzgebirgischer Bergstädte entwickeln zu können, sollen für ausgewählte Themenfelder die Städte Schneeberg und Joachimsthal kontrastierend hinzugezogen werden. Die Untersuchungszeit reicht vom zweiten Berggeschrey um 1470 bis zum Ausgang des Dreißigjährigen Krieges.Die Untersuchung soll praktisch auf drei Ebenen vorangetrieben werden: Erstens werden das politische Alltagshandeln, die Kommunikationswege und das Verwaltungshandeln in den Stadtgemeinschaften betrachtet. Zweitens wird der Umgang mit den rechtlichen, ökonomischen, religiösen oder sozialen Werten und Normen in exemplarischen Konfliktfällen untersucht. Drittens werden die gewonnenen Befunde in die übergreifenden Ordnungsvorstellungen und Leitideen eingeordnet. Überwiegend wird sich die Arbeit auf die Auswertung ungedruckten Archivmaterials konzentrieren.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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