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Strahlen: Biologie und Politik staatwichtiger Dinge. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft und Strahlenforschung, 1920-1970 bearb. von Alexander von Schwerin)

Fachliche Zuordnung Neuere und Neueste Geschichte (einschl. Europäische Geschichte der Neuzeit und Außereuropäische Geschichte)
Förderung Förderung von 2013 bis 2016
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 247954571
 
Das vorliegende Manuskript untersucht die Entwicklung und Organisation des Feldes der Strahlenforschung in Deutschland im Zeitraum zwischen 1920 und 1970. Im Zentrum steht die biologische Strahlenforschung. Diese umfasst sowohl die Forschung, die Röntgenstrahlen, Radioaktivität oder auch Licht als Instrumente biologischer Forschung in Anschlag brachte, als auch die Erforschung der biologischen Strahlenwirkung. Eingegrenzt wird dieser breit angelegte Untersuchungsgegenstand durch das Thema der Arbeit. Zum einen geht es darum, biologische Strahlenforschung als ein Disziplinen-übergreifendes Forschungsfeld zu beschreiben, dessen Zusammenhang wesentlich durch das theoretische wie praktische Problem der biologischen Strahlenwirkung und den Austausch von Ressourcen und Techniken bestimmt war. Zum anderen wird im Detail dargelegt, wie und warum sich die DFG zu einem wichtigen Gestaltungsfaktor innerhalb dieses Forschungsfeldes entwickelte. Die Geschichte der Forschungsorganisation wird dabei als eine Geschichte der Forschungspraxis konzipiert.Der Schwerpunkt der in vier Hauptkapitel gegliederten Arbeit liegt auf der Zeit des Nationalsozialismus, in der die biologische Strahlenforschung – nicht anders als andere Forschungsgebiete – der nationalsozialistischen Politik und der deutschen Kriegsführung zuarbeitete. Gezeigt wird dies vor allem am historiographisch bislang kaum bearbeiteten Strahlenschutz, den DFG-geförderte Biophysiker und Genetiker prägten und der über den engen Bereich der Radiologie hinaus bei der Materialprüfung in der Rüstungsindustrie und im Atomprogramm gesundheits- und arbeitspolitisch unentbehrlich wurde. Die Übersetzungsfunktion, die die DFG und ihre Gremien bei der Entwicklung des Strahlenschutzes spielten, ordnet sich über den gesamten Untersuchungszeitraum – beginnend mit der Strahlenhygiene der 1920er Jahre über die Politik der Leistungssteigerung im NS bis zum Atomprogramm der Bundesrepublik – in ein Gesamtbild ein: Demzufolge erweiterte die DFG sukzessive ihre Aufgabe als Forschungsorganisation und übernahm zunehmend die Organisation regulativer Wissenschaft. Der Strahlenforschung kam in dieser Entwicklung, eine strukturbildende Rolle zu.
DFG-Verfahren Publikationsbeihilfen
 
 

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