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Bestimmung der Quecksilberisotopie chondritischer Meteorite

Fachliche Zuordnung Mineralogie, Petrologie und Geochemie
Förderung Förderung von 2014 bis 2018
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 248694714
 
Quecksilber (Hg) ist das flüchtigste unter den hochflüchtigen metallischen Elementen (u.a. Cd, Tl und Pb), aber weniger flüchtig als Wasser. Bisher wurden präzise stabile Hg Isotopendaten nur für zwei Chondrite veröffentlicht (Allende und Murchison; Lauretta et al., 2001). Zudem gibt es kaum gute Hg Konzentrationsdaten. Die Hg Isotopendaten für Allende und Murchison stimmen innerhalb der Fehler weitgehend mit dem terrestrischen Standard überein. Jüngere Arbeiten zur Hg-Isotopie experimenteller und natürlicher terrestrischer Proben zeigen, dass verschiedene Prozesse zu messbaren massenabhängigen und massenunabhängigen Hg Isotopenfraktionierungen führen. So wurden Isotopeneffekte bei der Verflüchtigung von Hg beobachtet, sowie zwischen Hg Dampf- und Flüssigphase im Gleichgewicht. Für Cd und Zn wurden massenabhängige Isotopenfraktionierungen in Chondriten beschrieben. Diese Beobachtungen legen den Schluss nahe, dass Hg Isotopenmessungen wichtige Beiträge zum Verständnis der primären Volatilverarmung des inneren Sonnensystems, sekundärer Umverteilungsprozesse volatiler Elemente, z.B. auf den Mutterkörpern, und zur Herkunftsbestimmung flüchtiger Komponenten in der Erde liefern könnten. Mit Hilfe von Säureauszügen und schrittweiser thermischer Freisetzung des Quecksilbers aus Chondritproben möchten wir zudem untersuchen, ob mögliche nukleosynthetische Hg Isotopenanomalien in Chondriten erhalten blieben.Um die Hg Isotopie in Chondriten umfassend, präzise und akkurat zu untersuchen, müssen sehr anspruchsvolle Messmethoden aufgebaut werden. Erste Ergebnisse zur Probenaufbereitung mit einem Hg-Analysator und erste Isotopendaten, die mit Kaltdampftechnik-Multikollektor ICP-MS bestimmt wurden, werden in diesem Antrag vorgelegt.
DFG-Verfahren Schwerpunktprogramme
 
 

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