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Erweiterung der Koordinatenparametrisierung der durch VLBI beobachteten Radioquellen
Antragsteller
Dr.-Ing. Robert Heinkelmann; Professor Dr.-Ing. Harald Schuh
Fachliche Zuordnung
Geodäsie, Photogrammetrie, Fernerkundung, Geoinformatik, Kartographie
Astrophysik und Astronomie
Astrophysik und Astronomie
Förderung
Förderung von 2014 bis 2022
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 249935073
Die astrometrische Satellitenmission Gaia (ESA) steht kurz davor, Positionen und Eigenbewegungen von Radioquellen bereitzustellen, die auf dem gleichen Genauigkeitsniveau, wie die aktuellen VLBI-Messungen (Very Long Baseline Interferometry), oder besser erwartet werden. In der zweiten Phase des Projekts ECORAS wird der Vergleich der Koordinaten von Gaia und VLBI für die hochgenaue Bestimmung der systematischen Referenzrahmeneffekte herangezogen. Zur Gruppe dieser Effekte zählen neben der Aberration durch die Rotation der Milchstraße, uranfängliche Gravitationswellen und Gravitationslinsen und durch inter-stellare Medien bedingte Deformationen. Der Vergleich wird darüber hinaus wichtige Details über mögliche systematische Fehler in den Koordinaten, die sich aus den Gaia bzw. VLBI Messungen ergeben, aufdecken. Schritte zum Erreichen dieser wichtigen wissenschaftlichen Ziele sind die Identifikation, die Modellierung und schließlich die Korrektur Struktur-bedingter Fehlereinflüsse auf die Koordinaten und Observablen aus VLBI. Langfristige Veränderungen in der Struktur, wie sie beispielsweise durch astrophysikalische Prozesse hervorgerufen werden können, können die Eigenbewegungen der Objekte signifikant verfälschen und müssen für genaue Vergleiche daher vorrangig berücksichtigt werden. Um die Koordinaten der beiden Messverfahren vergleichen zu können, müssen die Referenzrahmen auf die sich die Koordinaten beziehen zunächst hoch-genau gegeneinander orientiert werden. In der zweiten Phase von ECORAS wird daher auf die Transformation zwischen den optischen und Radiowellen-basierten Referenzrahmen ebenfalls ein Schwerpunkt gelegt. Ein Objekt wird, beobachtet in verschiedenen Frequenzen, mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit nicht genau an derselben Position am Himmel erscheinen. Für ein präzises Ausrichten von Radiowellen-basierten und optischen Referenzrahmen müssen diese Frequenz-abhängigen Koordinatenvariationen berücksichtigt werden.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen