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Ein besseres Verständnis der molekularen und physiologischen Vorgänge zur Ährchenfertilität der Gerste (Hordeum vulgare L.)
Antragsteller
Professor Dr. Thorsten Schnurbusch
Fachliche Zuordnung
Pflanzenzüchtung, Pflanzenpathologie
Förderung
Förderung von 2014 bis 2019
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 251169880
Dieser Forschungsantrag beschäftigt sich mit der molekularen Aufklärung der Ährchenfertilität bei Gerste. Er besteht im Wesentlichen aus zwei Teilen: der erste Teil beschäftigt sich mit der molekularen Analyse einer Entwicklungmutante, sechszeilige-Ähre2 (vrs2); wohingegen sich der zweite Teil des Antrags mit der molekularen und physiologischen Charakterisierung sog. Down-stream Gene von Vrs4 beschäftigt.1) Durch genetische Kartierung konnten wir eine vrs2-Kandidatenregion auf Chromosom 5H lokalisieren, die nur zwei Genmodelle in der physikalischen Karte des Gerstegenoms hervorsagt. Für den vrs2-Lokus ist allerdings bisher nur ein einziges Allel bekannt (vrs2.e), was die Analysen dieses Lokus erschwert. Aus diesem Grund schlagen wir hier vor, neue vrs2-Allele über genetische als auch molekulare Ansätze zu erzeugen. Mögliche neue vrs2-Allele könnten (I) durch SANGER-Sequenzierung von sog. intermedium-Gersten (H. vulgare convar. intermedium), und durch (II) TILLING-Analysen der zwei Kandidatengene gefunden werden. (III) Potenziell neue Allele sollen dann auf Allelie mit der bekannten vrs2.e-Mutante getestet werden. (IV) Desweiteren sollen auch transgene Ansätze zum Einsatz kommen. Einerseits als Komplementationstest der vrs2.e-Mutante durch ein Wild-typ Allel, als auch durch die Erzeugung neuer Mutanten mittels TALEN-Technologie. (V) Schließlich sollen sowohl vrs2.e- als auch mögliche neuentdeckte vrs2-Mutanten mit Hilfe von hormonellem und metabolischem Profiling analysiert werden, um funktionale Verbindungen zu den beiden Kandidatengenen zu identifizieren.2) In unserer kürzlich veröffentlichten Studie (Koppolu et al. 2013)* konnten wir zeigen, dass das Gen Vrs4 die Transkripte der Gene des Trehalose-Biosynthese Wegs reguliert. Trehalose-6-Phosphat (T6P) scheint die Anzahl der gebildeten Mersiteme zu kontrolieren und wird als Signalmetabolit zur Regulation von Wachstums- und Entwicklungsprozessen in Bezug auf Kohlenstoffverfügbarkeit angesehen. T6P-Gehalte werden durch Homologe der sog. Trehalose-6-Phosphat Synthasen (TPS) sowie Trehalose-6-Phosphat Phosphatasen bestimmt. In diesem Forschungsantrag möchten wir diese beiden Enzymklassen hinsichtlich ihres Vorkommens in Gerste-Infloreszensen näher funktionell charakterisieren und dabei ihre phylogenetischen Verwandtschaftsverhältnisse, Kopienanzahl, Gewebespezifität, mRNA Expressionsmuster sowie katalytische Aktivität aufklären.Diese Studie hat zum Ziel tiefere molekulare, genetische und physiologische Einsichten in die Ährchen- und Blütchenfertilität bei Gerste aufzuzeigen, um in Zukunft verbesserte Getreidesorten zu züchten.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen