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Nienbüttel - der ,reichste Urnenfriedhof des östlichen Hannovers'

Antragstellerinnen / Antragsteller Dr. Melanie Augstein; Professor Dr. Hans-Jörg Karlsen
Fachliche Zuordnung Ur- und Frühgeschichte (weltweit)
Förderung Förderung von 2013 bis 2020
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 253136839
 
Seit mehr als 100 Jahren lagert das Fundmaterial des Gräberfelds von Nienbüttel, Lkr. Uelzen, unbearbeitet im Magazin des Niedersächsischen Landesmuseums Hannover. Die exzeptionelle Bedeutung dieses Bestattungsplatzes der ausgehenden Vorrömischen Eisenzeit und älteren Römischen Kaiserzeit wurde in der Sekundärliteratur der letzten Jahrzehnte immer wieder hervorgehoben - schon der Ausgräber, Gustav Schwantes, war sich der besonderen Qualität der Nekropole frühzeitig bewusst. Herausstechend sind der hohe Anteil an waffenführenden Gräbern, wie er von keinem anderen Gräberfeld dieser Zeitstellung bekannt ist, daneben aber auch bislang einzigartige rituelle Niederlegungen von Waffen, wie sie aus späterer Zeit von Waffenopferplätzen bekannt sind. Abgesehen von zwei Grabinventaren und einigen Einzelfunden, darunter vor allem die knapp zwei Dutzend römischen Metallgefäße, sind die Funde bislang unpubliziert und für eine weitere wissenschaftliche Analyse damit nicht zugänglich. Das Projekt hat das Ziel, einen vollständigen Katalog der Gräber auf der Grundlage des originalen Grabungstagebuchs, weiterer Archivalien und des im Magazin lagernden Fundbestands vorzulegen und auf der Basis der keramischen Funde erste Aussagen zur genaueren Datierung sowie Belegungsabfolge und -intensität während des rund 250jährigen Bestehens des Bestattungsplatzes vorzulegen. Erstmals soll damit diesem Fundplatz derjenige Stellenwert in der Forschung zur Römischen Kaiserzeit eingeräumt werden, der dem wissenschaftlichen Potential Nienbüttels gerecht wird.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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