Einfluss von Wetter und früher sozialer Umwelt auf Wachstum, Gesundheitsstatus und Stoffwechselrate juveniler Europäischer Wildkaninchen

• Antragsteller: Professor Dr. Heiko Georg Rödel
• Fachliche Zuordnung: Biochemie und Physiologie der Tiere
• Förderung: Förderung von 2006 bis 2010
• Projektkennung: Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 25350235

Umweltbedingungen während der frühen Jungtierentwicklung haben häufig dramatische Auswirkungen auf verschiedene Charakteristika während des späteren Lebens. Das Ziel dieses Projektes ist ein Vergleich der Einflussnahmen der abiotischen und sozialen Umwelt auf Wachstum, Gesundheitszustand und Stoffwechselraten juveniler Europäischer Wildkaninchen (Oryctolagus cuniculus). Insbesondere werden dabei Einflüsse von Wetter, sozialer Interaktionen und maternaler Charakteristika untersucht. Das Projekt soll über einen Zeitraum von drei Jahren laufen und mit Jungtieren einer individuell markierten Freigehegepopulation aber auch mit Tieren aus Käfighaltung durchgeführt werden. Für die Untersuchung an der Freigehegepopulation wird die soziale Umwelt und der mütterliche soziale Rang von 30 Fokustieren pro Jahr durch intensive Verhaltensbeobachtungen bestimmt. Wetterdaten werden von einer benachbarten meteorologischen Station zur Verfügung gestellt. Außerdem untersuchen wir in vivo die adrenocorticale Stressantwort der Tiere und verfolgen deren individuelles Körperwachstum durch regelmäßige Fallenfänge. Im Herbst, wenn die Tiere physiologisch voll entwickelt sind, werden diese getötet und es werden mittels Sektion deren Endoparasitenbelastung und Fettreserven quantifiziert. Weiterhin werden wir in einem Laborexperiment an Jungtieren aus Käfighaltung die Auswirkungen von Körperkontakt zu Artgenossen (huddling) auf die Stoffwechselrate unter verschiedenen Wetterbedingungen untersuchen. Dazu wird mittels Stoffwechselkammern der individuelle Sauerstoffverbrauch von 20 einzelnen und 20 paarweise gehaltenen Jungtieren bestimmt, wobei Regen simuliert und die Temperatur verändert werden kann. Diese Befunde werden wir mit Feldstoffwechselraten (field metabolic rates) von Jungtieren der gleichen Altersklasse vergleichen, um die biologische Bedeutung der unter Laborbedingungen gemessenen Effekte abzuschätzen.

• DFG-Verfahren: Sachbeihilfen