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Autonomous Nationalists: A Sociological Analysis of Right-Wing Extremism in Selected Communities and the Internet.

Subject Area Sociological Theory
Term from 2014 to 2018
Project identifier Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Project number 254142102
 
Final Report Year 2018

Final Report Abstract

Der Fokus des Forschungsvorhabens richtete sich auf die Aktivitäten der sogenannten Autonomen Nationalisten (AN), die in ihren Zielen, Präsentationsformen und Mobilisierungsaktivitäten als eine modernisierte Form des Rechtsextremismus galten. Dazu wurde die Analyse einer soziologischen Rechtsextremismusforschung mit dem Schwerpunkt auf den bewegungsförmigen Rechtsextremismus in unterschiedlichen Sozialräumen angelegt, um zu untersuchen, in wieweit Mobilisierungserfolge zu verzeichnen waren. Dazu ist ein Konzept zu Gelegenheitsstrukturen im städtischen und ländlich-kleinstädtischen Räumen zwecks Mobilisierung entworfen worden, um die Mobilisierungspotentiale ausfindig zu machen. Mit Sozialraumanalysen, leitfadengestützten Interviews, teilnehmenden Beobachtungen und einer Medienanalyse wurde dem nachgegangen. Es ergab sich bei den empirischen Analysen kein einheitliches Bild in den ausgewählten Sozialräumen (Dortmund, Berlin, Buchholz/Tostedt, Kahla/Saalfeld) im Hinblick auf das zugrunde gelegte Raumkonzept (also Provokationsgewinne, Raumgewinne, Räumungsgewinne und Normalisierungsgewinne), zumal auch die Repressionsaktivitäten des Staates im Untersuchungszeitraum deutlich zugenommen und Wirkung erzielt hatten. Dadurch wurde deutlich, dass von einer substantiellen Ausbreitung dieses bewegungsförmigen Rechtsextremismus im Untersuchungszeitraum nicht gesprochen werden kann. Stattdessen zeichneten sich mehrfache Metamorphosen ab etwa in der Erfindung neuer Labels, immer neue Versuche überregionale Zusammenschlüsse zu etablieren sowie ideologische "Selbstbeschäftigungen" ohne Rekrutierungserfolge. Diese Metamorphosen sind deutliche Hinweise darauf, die Erfolglosigkeit zur Ausbreitung durch verschiedene Taktiken zu überdecken. Daraus entstanden neue Unübersichtlichkeiten, die keine klare Strategie erkennen ließen, was allerdings nicht für die "Kernzelle" der Autonomen Nationalisten (AN) in Dortmund gilt, obwohl auch dort der Name kaum noch Verwendung findet. Die Gruppierungen im bewegungsförmigen Rechtextremismus, die sich als "Autonome Nationalisten" bezeichnet haben, um sich einerseits vom parteiförmigen Rechtsextremismus abzusetzen und sich stilistischer Anleihen bei Linksautonomen zu bedienen, sind gescheitert im Hinblick auf Ausbreitung. Gleichwohl haben sie Spuren hinterlassen in Richtung des bewegungsförmigen Rechtsextremismus. Das gilt für die realen als auch für virtuelle Räume.

 
 

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