Detailseite
Projekt Druckansicht

Bestrafung in sozialen Dilemmas: Individuelles Bestrafungsverhalten, dessen Heterogenität und Konsistenz

Fachliche Zuordnung Wirtschaftspolitik, Angewandte Volkswirtschaftslehre
Förderung Förderung von 2014 bis 2017
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 255320330
 
Im Fokus dieses Projektes steht die detaillierte Analyse von "Peer Punishment", d.h., des Bestrafungsverhaltens in sozialen Dilemmas, auf "individueller Ebene". Eine große Anzahl wissenschaftlicher Untersuchungen (nicht ausschließlich) in der Experimentellen Wirtschaftswissenschaft hat den Einfluss von Bestrafungsmöglichkeiten in Bezug auf die Förderung von Kooperation auf "aggregierter Ebene" herausgearbeitet. Allerdings gibt es bis zum jetzigen Zeitpunkt keine systematische Analyse individueller Bestrafungsprofile, d.h., wie das individuelle Bestrafungsverhalten vom Verhalten der anderen Gruppenmitglieder im Detail abhängt. In diesem Projekt nutzen wir eine Reihe von Laborexperimenten zur Untersuchung unserer Fragestellung. Im Besonderen nutzen wir eine neuartige Methode - eine Strategiemethode auf der Bestrafungsstufe eines linearen öffentlichen-Guts Spiels - um individuelle Bestrafungsprofile als Funktion des Beitragsverhaltens der anderen Gruppenmitglieder herauszuarbeiten. Diese neuartige Methode löst das Endogenitätsproblem zwischen Kooperation und Bestrafung und generiert eine Sequenz erfassbarer unabhängiger Bestrafungsentscheidungen für das einzelne Individuum. Auf Grundlage dieser Daten diskutieren wir verschiedene Strategien der Klassifizierung unterschiedlicher Bestrafungsprofile. Im Projekt wird die Verteilung heterogener Bestrafungsprofile auf Basis einer Grundgesamtheit von Experimentteilnehmern analysiert und es wird untersucht, in welcher Beziehung Bestrafungsprofile und Kooperationsprofile zueinander stehen (d.h., ob zum Beispiel konditionell-kooperierende Personen andere Bestrafungsprofile aufweisen als Trittbrettfahrer). Dies erlaubt uns die Klassifizierung individueller Verhaltensmuster über zwei elementare Dimensionen. Darauf aufbauend wird der Einfluss heterogener Verhaltensmuster auf die Dynamik in wiederholten sozialen Dilemma-Situationen untersucht, indem die Gruppenzusammensetzung auf Basis der erarbeiteten Bestrafungsprofile exogen variiert wird. Abschließend wird die Stabilität der Bestrafungsprofile auf der individuellen Ebene über verschiedene Klassen von sozialen Dilemma-Situationen hinweg überprüft.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

Zusatzinformationen

Textvergrößerung und Kontrastanpassung