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Identität und Kontakt am Beispiel des spätneolithischen Fundortes Çavi Tarlasi (Türkei)

Fachliche Zuordnung Ägyptische und Vorderasiatische Altertumswissenschaften
Förderung Förderung von 2014 bis 2017
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 255465930
 
Ausgangspunkt des vorliegenden Antrags bilden die Ausgrabungen am spätneolithischen Fundplatz Cavi Tarlasi, der in den 80-er Jahren im Atatürk-Stauseegebiet untersucht wurde und nach gängiger Interpretation im Rahmen der "Halaf-Expansion" um die Mitte des 6. Jts. v. Chr. besiedelt wurde. Allerdings lassen noch unpublizierte Keramiken aus Cavi Tarlasi darauf schließen, dass die Region am mittleren türkischen Euphrat spätestens mit der Etablierung der Halaf-Kultur bereits zu Beginn des 6. Jt. v. Chr. intensiv als Siedlungsgebiet genutzt wurde und auch diese Region damit zum Kerngebiet des weit verbreiteten kulturellen Phänomens der Halaf-Kultur zu rechnen ist. Für die Region am mittleren türkischen Euphrat repräsentiert Cavi Tarlasi den einzigen Fundplatz, der in diesem Zeitraum über eine längere stratigraphische Sequenz verfügt. In einer Grundlagenstudie sollen daher Stratigraphie und Architektur, Bestattungen, Keramik, Kleinfunde und Steingeräte-industrie in einer Endpublikation kulturhistorisch ausgewertet, eingeordnet und publiziert werden. Den Schwerpunkt der Studie bildet jedoch die Neubewertung der regionalen und chronologischen Untergliederung der Halaf-Kultur, die sich zwischen ca. 6000-5300 v. Chr. über weite Teile Nordmesopotamiens erstreckte. Vor dem Hintergrund intensiver Feldforschungen hat sich in den letzten 30 Jahren speziell in verschiedenen Bereichen Nordmesopotamiens die Anzahl archäologisch untersuchter und publizierter Fundorte enorm vergrößert, so dass es anhand diachroner und synchroner Vergleiche verschiedener Regionen möglich ist, heute ein wesentlich differenzierteres Bild zu zeichnen und Fragen lokaler und regionaler Identitäten, regionaler Interaktionen und dem gesellschaftlichen Stellenwert der Keramik nachzugehen. Begleitend hierzu sollen sowohl aus Cavi Tarlasi als auch aus anderen Fundorten der Südost-Türkei sowie aus verschiedenen Fundorten Nordsyriens und des Nordirak Keramikgattungen mittels Röntgenfluoreszenz sowie mineralogisch und petrographisch untersucht werden, da diese natur-wissenschaftlichen Untersuchungen wichtige Rückschlüsse auf die verwendete(n) Technologie(n), deren Verbreitung, Transfer und Austauschbeziehungen erlauben.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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