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Die Porta Nigra in Trier - Bauhistorische, archäologische und kunstgeschichtliche Neubearbeitung

Fachliche Zuordnung Klassische, Provinzialrömische, Christliche und Islamische Archäologie
Architektur, Bau- und Konstruktionsgeschichte, Bauforschung, Ressourcenökonomie im Bauwesen
Kunstgeschichte
Förderung Förderung von 2014 bis 2016
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 257659916
 
Erstellungsjahr 2018

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Das Porta Nigra Projekt wurde vom Land Rheinland-Pfalz durch das LBB initiiert und hatte zum Ziel, eine geplante Restaurierung oder Konservierung des am besten erhaltenen Stadttores nördlich der Alpen zu planen bzw. ein Konzept für die Maßnahme vorzubereiten. Daher wurden bei diesem Denkmal und dem Weltkulturerbe automatisch die GDKE und das Landesamt für Denkmalpflege beteiligt. Hinzu kamen die Universität (Archäologie und - wegen der nachantiken Überformungen des Stadttors - die Kunstgeschichte) sowie das Architekturreferat des DAI (Deutsches Archäologisches Institut, Berlin), das die Bauforschung übernahm. Neben der archäologischen und kunsthistorischen Forschung wurde, wie schon oben erwähnt, vor allem die Bauforschung tätig, die aus der vom Land in Auftrag gegebenen geodätischen Bestandserfassung, einen Plansatz des Baubestandes (Kartierung der Oberflächenbearbeitung) und der Bauphasen im Maßstab 1:50 erstellte. Zudem wurde ein Raumbuch, welches die Dokumentation des Bauwerkes in Foto und Text umfasst (nahezu 1000 Seiten), angefertigt. Diese Daten und Ergebnisse werden anschließend publiziert (in Vorbereitung). Im Rahmen der Untersuchung wurden Rekonstruktionsvorschläge für die Bau-, Umbau- und Nutzphasen der Porta Nigra erarbeitet. Des Weiteren wurden von Seiten der Archäologie die digitale Aufbereitung der bereits vorhandenen Daten ausgeführt. Die Grabungs- und Funddokumentationen, Pläne, Fotos und sogar die Abklatsche der Steinbruchmarken wurden in ein Geoinformationssystem übertragen. Ein Grabungsfund ließ die Datierung in das 3. Viertel des 2. Jh. n.Chr. zu (Dendrochronologie; Fund mit Datierung um 170 n.Chr.). Und weitere Untersuchungen suchten das Verhältnis zwischen Stadtmauer und Stadttor zu klären. Die Forschungen der Kunstgeschichte betrafen die mittelalterliche Überformung durch das seitlich anschließende Stift und den Aufbau der Stiftskirche St. Simeon. Während das Stift im 11. Jh. (Dendrochronologische Funde bereits vor Projektbeginn) errichtet wurde und die Stiftsherren in diesem Jahrhundert ihre Tätigkeit aufnahmen (was zur Datierung der Stiftskirche ab dem 11. Jh. führte), konnten die Bauforschung und die Kunstgeschichte eindeutig belegen, dass im 11. Jh. kein Stiftskirchenbau erfolgte und dieser dem 12. und 13. Jh. zuzurechnen ist. Die Gestaltung der häufig überformten Stiftskirche im 12. Jh. (Apsis, Bauornamentik, Kapitelle, vermutlich Zwerggalerie, wie stilistische Vergleiche deutlich machen, usw.) und 13. Jh. harrt noch einer genaueren Differenzierung. Hingegen wurde mit der Arbeit über die Überformungen und Konzepte des 18. Jh. im Druck begonnen. Ergebnis dieser Arbeit ist, dass das kulturgeschichtliche Konzept der "Renovatio" im 18. Jh. nicht nur geistesgeschichtlich verstehbar ist, sondern auch formal angewandt wurde - in bewusst "altertümlicher" formaler Ausführung der Überformungen im Verlauf des gesamten 18. Jhs.

 
 

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