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Vom Quietismus in die Politik: Die Entwicklung der ägyptischen Salafiyya von 1970 bis 2012

Fachliche Zuordnung Neuere und Neueste Geschichte (einschl. Europäische Geschichte der Neuzeit und Außereuropäische Geschichte)
Förderung Förderung von 2014 bis 2020
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 258164453
 
Das beantragte Forschungsprojekt untersucht die Entwicklung der ägyptischen salafistischen Bewegung von 1970 bis 2012. Im Zentrum steht hierbei die Frage, wie sich im Widerstreit mit dem quietistischen Mainstream der Salafiyya eine politische Strömung herausbilden und erstarken konnte, die nach dem Sturz Mubaraks 2011 sogar erstmals in Parteienform Gestalt annahm, und - obwohl nicht mehr Gegenstand der Untersuchung - nach der Entfernung von Präsident Mursi aus dem Amt als wichtigste islamistische Gruppierung legal blieb. Analysiert werden soll dabei nicht nur die Handlungsebene, das heißt Organisations- und Mobilisierungsformen salafistischer Gruppierungen, sondern auch die geistige Ebene, konzentriert auf Entwicklungsphasen der salafistischen Ideologie und ihrer einzelnen Stränge. Es wird davon ausgegangen, dass der sich wandelnde politische Kontext für diese Entwicklungen prägend war. Dieser soll unter Rückgriff auf Ansätze der Social Movement Theory, im Rahmen eines mit Framing kombinierten Political Opportunity Structures-Modell, konzeptionalisiert werden. Dieser Ansatz umfasst v.a. die Analyse der Interaktion salafistischer Gruppierungen mit dem Staat auf der einen und mit anderen islamistischen Akteuren auf der anderen Seite. Vermutet wird hierbei, dass insbesondere die Beziehung zur ägyptischen Muslimbruderschaft, deren Eintritt in die formale Politik (bei den Parlamentswahlen von 1984) und ihre Entwicklung zur stärksten Oppositionskraft (spätestens seit den Parlamentswahlen von 2005) zum Erstarken der politischen Strömung der ägyptischen Salafiyya beitrug.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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