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Gender-specific development of asthma and allergies in the context of the farm-effect.

Subject Area Epidemiology and Medical Biometry/Statistics
Term from 2014 to 2017
Project identifier Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Project number 258454357
 
Final Report Year 2018

Final Report Abstract

Asthma und Allergien sind die häufigsten komplexen chronischen Erkrankungen im Kindes- und Jugendalter. Aus vorangegangenen Studien ist eine geschlechtsspezifische Entwicklung von Asthma bekannt; für die allergische Rhinitis und die atopische Dermatitis gibt es Hinweise auf eine geschlechtsspezifische Entwicklung. Die Ursachen sind nicht endgültig aufgedeckt. Erklärungsversuche für die geschlechtsspezifische Entwicklung von Asthma beinhalten hormonelle Faktoren, das Wachstum der Atemwege, ärztliches Diagnoseverhalten, aber auch umweltbedingte Expositionen. Interessant ist in diesem Zusammenhang eine Gendermedizinische Betrachtung der Hygienehypothese: die Geschlechter unterscheiden sich in Hygienestandards und –verhalten was zur geschlechtsspezifischen Entwicklung von Asthma und Allergien beitragen könnte. Stellvertretend für die Hygienehypothese ist der vor Asthma und Allergien schützende Kontakt zum bäuerlichen Umfeld (‚Bauernhof-Effekt‘) ein besonders gut dokumentierter Effekt. Dennoch gab es bei Antragstellung weltweit keine einzige prospektive Kohortenstudie zur geschlechtsspezifischen Entwicklung von Asthma und allergischen Erkrankungen in diesem Kontext. Ziel des Projekts war die Aufdeckung der durch die eigenen Vorarbeiten vermuteten Unterschiede der geschlechtsspezifischen Entwicklung von Asthma und Allergien im Kontext des ‚Bauernhof-Effekts‘. Ein weiteres Ziel war die Identifizierung der Ursachen dieser Unterschiede. Zur Zielerreichung sollten an einer bereits gut charakterisierten Kohorte Jugendlicher Folgeerhebungen über die Pubertät hinweg durchgeführt werden. Die im Rahmen des Projekts durchgeführten Folgeerhebungen des baden-württembergischen Teils der GABRIEL-Studie verliefen erfolgreich und mit akzeptablen Teilnahmeraten. Insbesondere wurden bei den Erhebungen mögliche Mängel, die in den Gutachten bei Antragstellung thematisiert wurden, berücksichtigt. Zur weiteren Aufwertung der Studie und zur Verwirklichung von Kooperationen wurden zwei Erhebungen im Frühjahr und Herbst 2016 statt einer einzelnen Erhebung im Sommer 2016 durchgeführt. Hierbei wurden die bestehenden Erhebungsinstrumente um Fragen zum Schlafverhalten, zur Schlafqualität und zum Chronotyp ergänzt. Insgesamt zeigen die Ergebnisse des Projekts Hinweise auf eine geschlechtsspezifische Entwicklung von Asthma und Allergien im Kontext des Bauernhofeffekts. Zur Beurteilung der Effektstärke und der statistischen Signifikanz werden derzeit noch weitergehende Methodenentwicklung in Kooperation sowie weitere Auswertungen vorgenommen. Auch die neu erhobenen Daten zum Schlaf wurden bereits teilweise ausgewertet und auf einer Fachtagung vorgestellt. Hier zeigt sich ein geschlechtsspezifischer Chronotyp, der jedoch durch die Mitarbeit im landwirtschaftlichen Betrieb bei Jugendlichen, die auf Bauernhöfen leben, maskiert wird. Insgesamt kann das Projekt bei den Hinweisen auf die Ergebnisse als erfolgreich betrachtet werden.

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