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Foldamer-Peptid Konjugate als Hydrogenase-Mimetika

Fachliche Zuordnung Biologische und Biomimetische Chemie
Anorganische Molekülchemie - Synthese, Charakterisierung
Organische Molekülchemie - Synthese, Charakterisierung
Förderung Förderung von 2014 bis 2019
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 259117146
 
Erstellungsjahr 2019

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Hydrogenasen sind Wasserstoff-erzeugende Enzyme. Mit Blick auf die Energiewende haben Hydrogenasen ein erhebliches wirtschaftliches und gesellschaftliches Potential als Komponenten alternativer Systeme zur Energiespeicherung. Jedoch sind diese Enzyme noch nicht im Detail verstanden, und es besteht ein großes Interesse daran synthetische Analoga zu entwickeln, die zum einen ein direkteres Verständnis des Mechanismus der Wasserstofferzeugung auf molekularer Ebene leisten könnten, andererseits auch als synthetische Systeme leichter handzuhaben und zu optimieren sind als die natürlich vorkommenden Enzyme. In diesem Projekt sollten synthetische Analoga zu natürlich vorkommenden Hydrogenasen dargestellt, auf Elektroden immobilisiert und auf ihre elektrochemischen Eigenschaften hin untersucht werden. Das Projekt war als gemeinsames Forschungsprojekt der Gruppe um Prof. Ivan Huc und Dr. Yann Ferrand (IECB Bordeaux, Frankreich) und unserer Gruppe in Bochum konzipiert. Es gelang uns, in dieser Zusammenarbeit die Eigenschaften von synthetischen Hydrogenase-Analoga erfolgreich zu untersuchen. In zyklischen Oligoamiden, sog. Foldameren, konnten wir die Dynamik eines selbstorganisierenden Systems im Detail aufklären. Dieses System ist außerdem prinzipiell dazu geeignet, aktive Metallzentren, wie sie auch in den natürlich vorkommenden Hydrogenasen beobachtet werden zu binden. Zweitens konnten wir solch ein aktives Zentrum, bestehend aus zwei Eisenatomen mit den dazugehörigen Liganden im Detail nachbilden und seine Eigenschaften bis in molekulare Details durch Einkristall-Röntgenstrukturuntersuchungen aufklären. Eine Immobilisierung solcher Moleküle auf Elektroden ist für die industrielle Anwendung von Hydrogenase-Analoga ein wichtiger Zwischenschritt. Es gelang uns, hierzu geeignete Protokolle für die von uns entwickelten, oben beschriebenen Foldamere zu optimieren. https://news.rub.de/presseinformationen/wissenschaft/2016-04-25-chemiker-origami-kuenstliche-molekuele-gezielt-schraubenfoermige-strukturen-falten

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

  • “A Structural View of Synthetic Cofactor Integration into [FeFe]-Hydrogenases“ Chem. Sci. 7 (2016) 959-986
    J. Esselborn, N. Muraki, K. Klein, V. Engelbrecht, N. Metzler-Nolte, U. Apfel, E. Hofmann, G. Kurisu, T. Happe
    (Siehe online unter https://doi.org/10.1039/c5sc03397g)
  • “Selective Dynamic Assembly of Disulfide Macrocyclic Helical Foldamers with Remote Communication of Handedness“ Angew. Chem. Int. Ed. 55 (2016) 6848-6852
    C. Tsiamantas, X. de Hatten, C. Douat, B. Kauffmann, V. Maurizot, H. Ihara, M. Takafuji, N. Metzler-Nolte, I. Huc
    (Siehe online unter https://doi.org/10.1002/anie.201601156)
 
 

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