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Sprache in Auschwitz - auf autobiographischen Quellen beruhende Analyse der spezifischen Wörter polnischer Auschwitz-Häftlinge
Antragsteller
Professor Dr. Klaus Ziemer
Fachliche Zuordnung
Neuere und Neueste Geschichte (einschl. Europäische Geschichte der Neuzeit und Außereuropäische Geschichte)
Förderung
Förderung von 2006 bis 2009
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 26088341
Häftlinge des Konzentrationslagers Auschwitz verwendeten mehrere tausend im Lager entstandene, entlehnte oder mit neuer Bedeutung verwendete Begriffe und prägten dafür den Begriff: Lagersprache. Bei der Quellenerschließung für das Auschwitz-Wörterbuch entstanden Erkenntnisse zur Herausbildung einer ganzen spezifischen Sprachschicht, die es jetzt nahe legen und ermöglichen, umfassend das Thema: ¿Sprache in Auschwitz¿ zu erforschen. Der vorgesehene Projektbearbeiter beabsichtigt deshalb parallel zur Arbeit am Wörterbuch eine Studie über Sprache im Konzentrationslager Auschwitz, unter besonderer Berücksichtigung der Sprache der aus Polen stammenden Häftlinge. Diese bildeten während der gesamten Zeit des Bestehens des KZ Auschwitz von 1940 bis 1945 diejenige Häftlingsgruppe, die neben dem Deutsch der anfänglich wenigen aus dem Deutschen Reich stammenden Häftlinge den überwiegenden Einfluss auf die sprachliche Situation im Lager hatte. Voraussetzung für die Studie ist die Fertigstellung des Auschwitz-Wörterbuchs. Im Mittelpunkt der Studie steht die Frage, wie sich Sprache in der societas der im Konzentrationslager Auschwitz gefangenen Menschen entwickelte und wie Sprache in dieser Extremsituation funktionierte bzw. welchen Deformationen sie unterlag. Dazu sollen die in Auschwitz entstandene sprachliche Situation und die Semantik und Funktionsweisen der Wörter sowie die Bedeutung von Sprache als historische Quelle zur Lage der Häftlinge analysiert werden.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
