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Einfluss des demographischen Wandels auf die Empfindlichkeit von Städten gegenüber dem Klimawandel

Fachliche Zuordnung Städtebau/Stadtentwicklung, Raumplanung, Verkehrs- und Infrastrukturplanung, Landschaftsplanung
Förderung Förderung von 2014 bis 2022
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 261931245
 
Erstellungsjahr 2018

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Das Projekt DeKliWa zeigt, wie sozio-ökonomische Informationen für die Klimafolgenforschung und eine adaptive Planung nutzbar gemacht werden können. Ziel des Projekts war, den Einfluss des Demographische Wandels die Empfindlichkeit von Städten gegenüber dem Klimawandel zu analysieren, Wirkungsketten abzuleiten und aufzuzeigen, wie dieses Wissen Eingang in eine adaptive Planung finden kann. Neben einer bundesweiten Analyse nutzen wir Fallbeispiele, die typische Merkmalsausprägungen und verschiedene Managementkapazitäten repräsentieren: Kleine stabile ländliche Städte und Gemeinden im Gebirgsklima, Sozial heterogene Zentren der Wissensgesellschaft im Warmen Klima, Prosperierende Kommunen im Umfeld dynamischer Wirtschaftszentren im Gebirgsvorlandklima, Kommunen geringer wirtschaftlicher und sozialer Dynamik im Mittelgebirgsklima, Urbane Zentren mit heterogener wirtschaftlicher und sozialer Dynamik im Kühleren Klima, Schrumpfende Kommunen mit Anpassungsdruck im Trockeneren Klima. Dieser ergiebige Forschungsansatz machte es möglich, die für den städtischen Kontext zentralen und von demographischen Entwicklungen maßgeblich beeinflussten Klimawirkungen herauszustellen und darauf aufbauend Rechenvorschriften abzuleiten. Die Empfindlichkeit einer Stadt ergibt sich aus der Zusammensetzung, den Eigenschaften, Einstellungen und Konnektivität der darin lebenden Menschen sowie der vorhandenen Güter. Der Einfluss des Demographischen Wandels auf die Empfindlichkeit der Städte erfolgt damit (1) über die Veränderung von Bevölkerungsvolumen und -struktur (2) über die Veränderung von Ressourcenbedarfen und -verbräuchen und deren räumlich-institutionellen Manifestation. Ausschlaggebend für den Einfluss des Demographischen Wandels auf die Bedeutung der Empfindlichkeit im Vergleich zum Klimasignal für unterschiedliche Zeitpunkte sind unserer Analyse zufolge A) die Ausgangslage der Empfindlichkeits-Indikatoren im Vergleich zu der der Klimasignal-Indikatoren, B) die Dynamik, also das Maß der Veränderung bei Bevölkerungsvolumen und -struktur im Vergleich zur Dynamik der betrachteten Klimasignale C) die wirkkettenspezifische Kombination der Indikatoren von Empfindlichkeit und Klimasignal und D) die Wirkrichtung – verstärkend, neutralisierend, abschwächend, stabilisierend – der Indikatoren. Diese vier Eigenschaften wurden zur Generalisierung der Ergebnisse aus den Fallbeispielen für die bundesweite demographisch-klimatische Matrix genutzt. Durch die hier erprobte, integrierte Betrachtung von Demographischem Wandel und Klimawandel für unterschiedliche Zeitpunkt auf städtischer Ebene ergaben sich sechs Kernelemente einer adaptiven Planung: A) Möglichkeitsfenster: Planungsverfahren, -instrumente und -methoden die Möglichkeitsfenster öffnen und offenhalten. B) Huckepackverfahren: Synergien und Konflikte erkennen und nutzen. C) Parametrische Navigation: Inkrementelles Vorgehen bei Ungewissheit. D) Kollektives Lernen und graduelles Justieren: Partizipation und Selbst-Organisation fördern, anerkennen und steuern. E) Transformation: Umbruch als Chance für Veränderung und Neuorientierung. F) Gemeinwohlorientierung: Wohlbefinden und Gesundheit der Menschen wird in das Zentrum von Planung gerückt. Die Ergebnisse ermöglichten zudem neue Erkenntnisse zur sozial-konstruktiven Logik von Empfindlichkeit und Bedeutung von bottom-up Initiativen bei Anpassungsmaßnahmen. Come-on.de – Nachrichten aus dem Märkischen Kreis (01.12.2015): Forschungsprojekt bietet Chance für Werdohl https://www.come-on.de/lennetal/werdohl/werdohl-nimmtforschungsprojekt-klimawandel-demografischem-wandel-teil-5915385.html Fakultät Raumplanung (2018): DFG-Abschlusswerkstatt „Urbane Megatrends“. In: RPnews, Jh. 49. http://www.raumplanung.tu-dortmund.de/rp/index.php?id=968&no_cache=1&tx_bbrpnews_pi3%5BshowUid%5D=792 Focus-Online Lokal (22.11.2017): Präsentation der Ergebnisse aus dem Forschungsprojekt: https://www.focus.de/regional/sachsen-anhalt/halberstadt-praesentation-der-ergebnisse-aus-dem-forschungsprojekt_id_7881900.html Stadt Halberstadt (2016): Wechselwirkungen zwischen Demographischem Wandel und Klimawandel. http://www.halberstadt.de/de/news-mobil-2014/wechselwirkungen-zwischen-demographischem-wandel-und-klimawandel.html Volksstimme.de (08.01.2018): Schrumpfen als Chance. https://www.volksstimme.de/lokal/halberstadt/demografie-und-klima-schrumpfen-als-chance

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

  • (2015): Das Schrumpfen akzeptieren: Europas Städte im demografischen Wandel. In: Aus Politik und Zeitgeschichte, Vol. 65, 31-32/2015, 27-33
    Wiechmann, Th.
  • (2016): Ein ganzheitlicher Ansatz zur Abschätzung der hitzeinduzierten Gesundheitsbelastungen durch Klimawandel und demographischen Wandel in der Umweltprüfung. In: UVP-report 30 (4): 212-221
    Greiving, S., Arens, S., Snowdon-Mahnke, A., Flex, F.
  • (2017): Urban growth and decline: Europe’s shrinking cities in a comparative perspective 1990-2010. In: European Urban and Regional Studies
    Wolff, M.; Wiechmann, Th.
    (Siehe online unter https://dx.doi.org/10.1177/0969776417694680)
  • (2018): Climate and Social Change – Interrelations and the need for an integrative approach for spatial planning – a German case study. Metropolitics
    Becker, D.; Greiving, S.
  • (2018): Managed retreat – international and comparative perspectives. In: Journal of Extreme Events
    Greiving, S., Juan, D., Puntub, W.
    (Siehe online unter https://dx.doi.org/10.1142/S2345737618500112)
  • (2018): Overcoming climate impacts through adaptive capacity building. Sindelfingen and Halberstadt – Two extreme cases from Germany. Metropolitics
    Schulze Dieckhoff, V.; Wiechmann, Th.
  • Assessing the temporal dimension of climate change and extreme events by a parallel modelling approach – findings from different case studies in Germany. Journal of Extreme Events. (2018) Vol. 04
    Greiving, S., Arens, S. Becker, D., Fleischhauer, M., Hurth, F.
    (Siehe online unter https://doi.org/10.1142/S2345737618500033)
  • Raummuster: Demographischer Wandel und Klimawandel in deutschen Städten. In: Raumforschung und Raumordnung. Spatial Research and Planning. (2018) 76: 211
    Schulze Dieckhoff, V.; Becker, D.; Wiechmann, Th.; Greiving, S.
    (Siehe online unter https://doi.org/10.1007/s13147-018-0530-7)
  • Siedlungsrückzug als planerische Strategie zur Reduzierung von Hochwasserrisiken. In: Raumforschung und Raumordnung. (2018) 76: 193
    Greiving, S., Hurth, F.; Gollmann, C.; Kirstein, M.; Fleischhauer, M.; Hartz, A.; Saad, S.
    (Siehe online unter https://doi.org/10.1007/s13147-018-0533-4)
 
 

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