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Der Einfluss von Psychotherapie auf hämodynamische Prädiktoren kardiovaskulärer Erkrankungen bei Patienten mit Major Depression

Fachliche Zuordnung Klinische Psychiatrie, Psychotherapie und Kinder- und Jugendspychiatrie
Förderung Förderung von 2014 bis 2021
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 262281479
 
Prospektive Studien weisen auf ein deutlich erhöhtes Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen bei Patienten mit Depression hin. Gleichzeitig konnten verschiedene hämodynamische Auffälligkeiten, die auch bei Depressiven gefunden wurden, als Risikofaktoren für das Auftreten kardiovaskulärer Erkrankungen identifiziert werden. Hierzu zählen physiologische Veränderungen, die in hohem Maße durch das autonome Nervensystem beeinflusst werden, wie eine erhöhte Herzrate (HR), eine reduzierte Baroreflexsensitivität (BRS), ein erhöhter Blutdruck (BD), eine reduzierte zirkadiane Blutdruckregulation und eine eingeschränkte Herzratenvariabilität (HRV). Diese hämodynamischen Veränderungen erklären möglicherweise auch den Zusammenhang zwischen Depression und kardiovaskulären Erkrankungen. Vor diesem Hintergrund soll in der vorliegenden Studie überprüft werden, ob sich in der etablierten Depressionsbehandlung durch Psychotherapie mittels kognitiver Verhaltenstherapie (KVT) eine Verbesserung des hämodynamischen Status erzielen lässt. Hierzu soll zu Therapiebeginn, zum Therapieende, vier Wochen nach Beendigung der KVT und sechs Monate nach Beendigung der KVT eine sehr differenzierte hämodynamische Untersuchung erfolgen, bei der HR, HRV, kontinuierlicher BD, Blutdruckvariabilität (BDV), BRS und der peripherere Gefäßwiderstand unter Ruhe und mentaler Belastung erfasst werden. Zudem sollen zirkadiane hämodynamische Verläufe, wie die nächtliche Blutdruckherunterregulation und die 24-Stunden HRV, erfasst werden. Im Rahmen einer randomisierten kontrollierten Studie (RCT) sollen 100 Patienten mit Major Depression einer 16-stündigen kognitiv-verhaItenstherapeutischen Einzelintervention (eine wöchentliche Sitzung) oder einer Wartekontrollgruppe, die zur Kontrolle zeitlicher Effekte und Effekte durch Mehrfachmessungen dient, zurandomisiert werden. Zur Beurteilung potentieller hämodynamischer Auffälligkeiten bei Depression soll zudem einmalig eine gesunde alters- und geschlechtsgematchte nichtklinische Stichprobe (N = 50) erhoben werden, deren Daten zum Vergleich mit den Baseline-Messungen der Depressionspatienten herangezogen werden. Es wird erwartet, dass eine Reduktion der depressiven Symptomatik im Rahmen der KVT mit einer Verbesserung des hämodynamischen Status einhergeht. Vorherige Studien zeigen, dass insbesondere somatische Depressionssymptome (vs. kognitiv-affektive Symptome) mit kardiovaskulären Risikofaktoren assoziiert sind. Daher wird erwartet, dass eine potentielle Verbesserung des hämodynamischen Status insbesondere mit einer Reduktion somatisch-depressiver Symptome kovariiert. Die wesentliche Innovation des beantragten Projekten liegt darin, dass erstmalig eine umfassende hämodynamische Evaluation der KVT, als State of the Art Psychotherapie bei Depression, im Rahmen eines RCT-Designs erfolgen soll.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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