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Die medizinischen Rezepte Altägyptens in ihrem transdisziplinären Kontext philologisch, kulturhistorisch und pharmakologisch betrachtet

Subject Area Egyptology and Ancient Near Eastern Studies
Term from 2006 to 2010
Project identifier Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Project number 26333365
 
Final Report Year 2011

Final Report Abstract

Im Zuge der Arbeit am Projekt ist eine Rezeptdatenbank mit rund 2000 Rezepten aus altägyptischen, 50 Rezepten aus demotischen und rund 300 Rezepten aus koptischen und griechischen Quellen entstanden. Ferner wurde, ebenfalls zu Arbeitszwecken, ein Drogenlexikon erstellt, das 331 Lemmata mit Informationen u.a. zu den bisherigen Übersetzungen und heilkundlichen Belegstellen enthält. Die Untersuchungen richteten sich auf die Frage nach den Auswahlprinzipien und den vermeintlichen Wirkungen der Rezepturen aus emischer und etischer Sicht. Dabei wurden vor allem die Herstellungsprozesse (auch durch Nachkochversuche), die Zusammensetzungen und die Anwendungen der Rezepte betrachtet. Hier zeigte sich, dass die Ingredienzien mit dem erkrankten Organ bzw. den Krankheitssymptomen oder -erregern und deren Widersachern in sympathetischer Beziehung stehen (häufig optische Bezüge, Eigenschaften wie Geruch, Geschmack, Härte, Temperatur, etc. sind ebenfalls von Belang). Im Herstellungsprozess übernimmt mindestens eine Droge die Stellvertretung des erkrankten Organs / der Krankheit. Aus dem Vorgang und der Wahl der Ingredienzien lassen sich somit „physiologische" und „pathophysiologische" Vorstellungen ablesen. Auf empirischer Basis haben sich im Laufe der Zeit auch aus heutiger Sicht ‚sinnvolle‘ Kompositionen erhalten. Einen breiten Raum der Untersuchungen nahmen lexikographische Überlegungen zur Herkunft und Spezifität der Drogenbezeichnungen und unserer Drogenübersetzungen ein. Ferner sind aus dem Projekt zahlreiche Kooperationen mit Folgeprojekten und bereits publizierten Ergebnissen entstanden.

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