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Andersdenken digital. Das russische Internet als individueller Freiraum und/oder öffentlicher Gegenraum
Antragstellerin
Privatdozentin Dr. Henrike Schmidt
Fachliche Zuordnung
Neuere und Neueste Geschichte (einschl. Europäische Geschichte der Neuzeit und Außereuropäische Geschichte)
Förderung
Förderung von 2014 bis 2018
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 263487196
Think different: Das Andersdenken ist der digitalen und vernetzten Kultur programmatisch eingeschrieben, wie der berühmte Slogan der Kultfirma Apple verdeutlicht. Im digitalen Andersdenken verschränken sich kognitive (Hypertext), soziale (kreative Gegenkulturen) und politische Aspekte (Gegenöffentlichkeiten). Die Ereignisse des 'russischen Winters" 2011- 2012, als Bürgerinnen und Bürger on- und offline gegen eine beschränkte politische Öffentlichkeit protestierten, unterstreichen die aktuelle Bedeutung des Internet (Blogs, soziale Netzwerke, digitales Fernsehen) als einem Raum des Andersdenkens, das zunehmend auch Andershandeln motiviert. In diesem Teilprojekt sollen die Diskurse und Rhetoriken (Dissidenz, Samizdat, taktische Medien), Strukturen und Protagonisten sowie die politischen, sozialen und ästhetischen Potenziale dieses ,digitalen Andersdenkens` im russischen Internet in ihrer historischen Entwicklung über die letzten zwei Jahrzehnte und im "mindestens partiellen" globalen Vergleich analysiert werden. Unterschieden werden zwei Etappen der Entwicklung: des frühen RuNet (1990er Jahre) als individuellem Freiraum und des späten RuNet (2000er Jahre) als öffentlichem Gegenraum. Beantragt werden Mittel für eine Promotionsstelle je Förderperiode (Modul Nachwuchsförderung), für die Dokumentation des Objektbereichs in Form eines digitalen Archivs sowie für einen Band mit Memoiren von Zeitzeugen des 'virtuellen" Andersdenkens.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen