Detailseite
Sozialer und christlicher Aktivismus - Gesundheit und Familie in Recht und Politik
Antragsteller
Professor Dr. Roman Loimeier, seit 7/2018
Fachliche Zuordnung
Ethnologie und Europäische Ethnologie
Afrika-, Amerika- und Ozeanienbezogene Wissenschaften
Afrika-, Amerika- und Ozeanienbezogene Wissenschaften
Förderung
Förderung von 2015 bis 2022
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 263806017
Das Projekt beschäftigt sich aus einer ethnographischen Perspektive mit (religiösem) Aktivismus christlicher Organisationen im südlichen Afrika, der als ein neuer Modus des zivilgesellschaftlichen Engagements verstanden wird. In seinen gegenwärtigen Erscheinungsformen entsteht dieser Aktivismus im Zusammenhang mit Nichtregierungsorganisationen, "faith-based organisations", neuen Formationen des transnationalen öffentlichen Raums und hat vor allem mit der Rekonfiguration der politischen Sphäre zu tun. Diese Rekonfiguration kommt in neuartigen Rahmungen, Artikulationsweisen und Praktiken des politischen Handelns zum Ausdruck sowie in neuen Registern und institutionellen Formen des Politischen. Das Projekt geht von der Beobachtung aus, dass der untersuchte Aktivismus durch eine auffällige Konvergenz von 'Religion' und 'Politik' gekennzeichnet ist, wodurch es mit Blick auf emergente Ausgestaltungen von Handlungsmacht im postkolonialen Afrika notwendig wird, 'Macht', 'Einfluss' und 'politisches Handeln' zu rekonzeptualisieren. Anhand von drei Fallbeispielen in zwei Ländern des südlichen Afrikas (Botswana; Südafrika) untersucht die Projektgruppe in komparativer Perspektive und auf der Grundlage ethnographischer Methoden wie sich christliche Organisationen in diesen Ländern in innovativer Weise politisch engagieren, um für ihre Visionen vom Leben und von der Gesellschaft zu werben. Das Projekt leistet einen Beitrag zu aktuellen Debatten in der Religionsethnologie, der politischen Anthropologie und der ethnologischen Erforschung von Gesundheit, Sexualität, Gewalt und Gender. Es zielt darauf ab, das Entstehen, die Vorgehensweisen, Handlungs- und Sprachregister und öffentlichkeitsorientierten Methoden religiöser Aktivisten zu erfassen und zu untersuchen, mit welchen Strategien der Persuasion christliche Organisationen sich an denjenigen kontroversen gesellschaftlichen Debatten beteiligen, die Themen der Sexualität (Homosexualität), Gewalt gegen Frauen (sexuelle Gewalt) und Reproduktion (Schwangerschaftsabbruch) betreffen.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Internationaler Bezug
Niederlande
Beteiligte Person
Professor Dr. Rijk van Dijk
Ehemalige Antragstellerin
Dr. Astrid Bochow, bis 7/2018